Scherzt er oder nicht? Der Pontifex will Christine Lagarde ködern.

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Miteinander ins Gespräch ist man schon gekommen.

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Vatikanstadt – Papst Franziskus wünscht sich IWF-Chefin Christine Lagarde an der Spitze der Vatikan-Bank IOR (Istituto per le Opere di Religione). Bei der nächsten Erneuerung des IOR-Aufsichtsrats wäre es eine gute Idee, Lagarde zu rekrutieren, sagte der Papst im Gespräch mit Journalisten während des Fluges von Rom nach Genf, wie die italienische Nachrichtenagentur AGI am Donnerstag berichtete.

"Wir verhandeln mit Lagarde", betonte der Papst. Unklar ist aber, ob er sich dabei scherzend äußerte. Der Pontifex hatte kürzlich in einem Interview betont, dass eine Frau die Führung eines Dikasteriums (Amt der römischen Kurie, Anm.) im Vatikan übernehmen könnte.

Insgesamt verwaltete die IOR den Angaben zufolge Fremdeinlagen in Höhe von 5,3 Milliarden Euro – im Vorjahr waren es 5,7 Milliarden Euro. Die Bank zählt 15.000 Kunden, die meisten von ihnen sind mit dem Heiligen Stuhl verbundene Institutionen, Ordensgemeinschaften oder andere kirchliche Einrichtungen. Der Aufsichtskommission der IOR gehört auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn an.

Papst Franziskus besucht am Donnerstag die Schweiz. Anlass für die Visite sind die in Genf geplanten Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestehen des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), in der sich orthodoxe, lutherische, anglikanische, baptistische und andere Kirchen mit weltweit mehr als 500 Millionen Gläubigen zusammengeschlossen haben. Der Papst will dort eine Ansprache halten. (APA, 21.6.2018)