Die Scifi-Saga "Star Wars" ist nicht nur für einzigartige Charaktere bekannt, sondern auch für ihre Raumschiffe. In epischen Kämpfen standen sich immer wieder die "X-Wings" der Rebellen und die "Tie Fighter" des Imperiums gegenüber.

Das Design der Kampfschiffe ist einzigartig. Aber ist es auch praktikabel? Im All mag die Formgebung für die Effizienz der Fortbewegung relativ irrelevant sein, bei planetaren Scharmützeln sieht dies jedoch anders aus. Der Youtuber EC Henry hat die Schiffe nun auf ihre Aerodynamik untersucht. Das Ergebnis fällt eher vernichtend aus.

EC Henry

Tie-Fighter fliegt "wie ein Ziegelstein"

Genutzt hat er für seine Analyse das Programm Autodesk Flowdesign, eine Art virtueller Windkanal. Dort hat er 3D-Modelle der Schiffe platziert, den Luftstrom um die Flieger grafisch darstellen und ihren "Widerstands-Koeffizienten" errechnen lassen. Dieser gibt an, wieviel Widerstand – in diesem Falle der Luft – ein Objekt in Bewegung erzeugt. Zum Vergleich: Ein Würfel kommt auf einen Wert von 1,05, eine Kugel auf 0.47 und ein tropfenförmiges Modell auf 0,04.

Laut dem Programm ist damit ein X-Wing ungefähr so aerodynamisch wie eine Murmel. Sein Koeffizient wird mit 0,45 errechnet. Mit diesem eher wenig berauschenden Ergebnis liegt er aber noch deutlich besser als der Tie-Fighter. Mit 0,98 ist dieser "aerodynamisch etwa so praktikabel, wie ein Ziegelstein", so der Videomacher.

Keine Chance gegen echte Kampfflugzeuge

Der Tie Interceptor soll schneller fliegen können. Sein Design spricht jedenfalls dafür. Mit einem Koeffizienten von 0,78 schlägt er das Standardmodell, wenngleich auch er kein Wunder der Aerodynamik darstellt. Dann gibt es noch den in "Rogue One" erstmals gezeigten Tie Striker, der vor allem für Gefechte in Planetenatmosphären konzipiert sein soll. Mit 0,48 liegt er fast gleichauf mit dem X-Wing.

Spannend allerdings: Der Arc 170, der eigentlich ein Vorgänger des X-Wing ist, schlägt diesen in puncto Aerodynamik mit einem Wert von 0,39. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass zur Zeit seiner Konstruktion planetare Einsätze noch wichtiger waren, als Weltraumschlachten. Poes X-Wing des Typs T-70 schlägt allerdings alle Modelle mit einem Ergebnis von 0,24. Den geringsten Luftwiderstand weist allerdings ein anderes Rebellenschiff auf, nämlich der A-Wing, der auf 0,17 kommt. Das beste Schiff aus dem Star Wars-Universum, der N-1 der Streitkräfte der Naboo.

Selbst mit älteren Kampfflugzeugen könne all die "Star Wars"-Konstruktionen jedoch nicht mithalten. So kommt etwa die McDonell F-4E, die Ende 1960 Teil der Luftflotte des US-Militärs wurde, auf einen Widerstandskoeffizienten von 0,02. (red, 21.06.2018)