Werner (links) und Strache.

Foto: Screenshots / WKÖ/ ORF TVThek

Vizekanzler Heinz-Christian Strache sprach am Mittwoch in der ZiB 2 bei Armin Wolf weise Worte: "Die Menschen werden erkennen, wer die Wahrheit gesagt hat und wer nicht."

Bis es so weit ist, schreibe ich dem noch was auf seine Facebook-Seite, dachte sich derweil Werner vor seinem Laptop und hämmerte mit seinen beiden rosaroten Daumen Unflätiges in die Tasten. Reden konnte er ja nicht, so ohne Mund. Dann robbte er fußlos zum Sofa, um sich den Rest der Sendung neben seiner Freundin Erna anzusehen, die lustlos versuchte, ihre neue rote E-Gitarre mit den Handgelenken zu stimmen.

In Rom, von wo Strache zugeschaltet worden war, ging es zuvor um Flüchtlingspolitik. Das Problem der Außengrenzsicherung müsse gelöst werden, sagte Strache, eine "No-Way-Politik" wie in Australien wäre anzustreben. "No Weh. Eh!", dachte Werner und schüttelte seinen Plastilinkopf. Auf dem Boden vor dem Sofa lag ein verbeultes Schlauchboot. Ein Geschenk seines Chefs. Die Luft war heraußen. Endlich sprach Strache über den Zwölfstundentag, der tatsächlich eine "Win-win-Situation" sei – wegen der Flexibilität. Erna drehte ihren Kopf einmal ganz herum und verknotete ihre Arme.

Den Gesetzesentwurf habe weder die Sozialministerin begriffen, noch der Industriepräsident gelesen, beteuerte Strache. Auch ein blauer Funktionär in Tirol, der aus Protest zurückgetreten war, sei der Gewerkschaftspropaganda aufgesessen. "Wir werden gerne auch noch den Begriff freiwillig hinzustellen", versicherte Strache. Niemand müsse mehr arbeiten. Werner seufzte und versuchte einen Schluck aus seinem Cocktailglas zu nehmen. Doch der Trinkhalm bohrte nur ein Loch in seine Wange. (Colette M. Schmidt, 21.6.2018)

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