Berlin/München – Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) davor gewarnt, ihn wegen eines Alleingangs im Asylstreit zu entlassen. "Wenn man mit dieser Begründung einen Minister entließe, der sich um die Sicherheit und Ordnung seines Landes sorgt und kümmert, wäre das eine weltweite Uraufführung. Wo sind wir denn?", sagte Seehofer der "Passauer Neuen Presse" vom Freitag.

"Ich bin Vorsitzender der CSU, einer von drei Koalitionsparteien, und handle mit voller Rückendeckung meiner Partei. Wenn man im Kanzleramt mit der Arbeit des Innenministers unzufrieden wäre, dann sollte man die Koalition beenden", erklärte Seehofer.

"Es geht um Glaubwürdigkeit"

Seehofer bestritt, dass es der CSU in der Auseinandersetzung der Unionsparteien um den bayerischen Landtagswahlkampf gehe. "Die CSU kämpft hier um ihre Überzeugung. Das ist wichtiger als Posten", erklärte er. "Ich höre Tag für Tag von vielen Menschen: 'Bleiben Sie standhaft. Fallen Sie nicht um!' Es geht um Glaubwürdigkeit." Das sei die Voraussetzung für das Vertrauen der Menschen. "Das ist wichtiger als ein Amt", erklärte der Innenminister. Es gebe "nicht wenige in Berlin, die mich loswerden wollen". (APA, 21.6.2018)