Wer es mag, kann mit dem Kauen von Kaugummi einiges für seine Gesundheit tun – das haben verschiedenste Studien aus der ganzen Welt gezeigt.

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Kaugummikauen ist gut für die schlanke Linie. Dies ist das Ergebnis einer kürzlich veröffentlichten Studie. Die Erkenntnis: Kaugummikauen hilft nicht nur Heißhunger zu reduzieren, sondern führt auch häufig dazu, dass zu den Hauptmahlzeiten weniger Kalorien aufgenommen werden, berichtet der Reportagedienst obx-medizindirekt.

Dadurch kann zuckerfreier Kaugummi zu einem wichtigen Verbündeten im Kampf gegen unerwünschte Pfunde werden. Pfefferminz-Kaugummis helfen zusätzlich beim Abnehmen. Denn der Appetit auf süße oder würzige Speisen wird durch den Pfefferminz-Kaugummi deutlich gemindert. Die besonders starken Pfefferminzaromen sind der Grund für ein gemindertes Bedürfnis, etwas zu essen.

Zudem hat das Kauen von Kaugummis einen positiven Einfluss auf die Stressbewältigung, das Konzentrationsvermögen und die Aufmerksamkeit, da es laut einer japanischen Studie die Blutzufuhr zum Gehirn um bis zu 25 Prozent erhöht. Mittlerweile sind die meisten Kaugummis zuckerfrei und somit geeignet, die Zähe zu reinigen. Einige Kaugummis verfügen auch über Granulate, die die Zähne noch zusätzlich reinigen und weißer machen können.

Reizung des Mundraums

Die anregende Wirkung des Kaugummis kommt dabei weniger von den Inhaltsstoffen, sondern vielmehr durch die Arbeit der Kaumuskulatur, die die Blutversorgung des Kopfes und damit die Blut- und Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessert. Zusätzlich wird das Gehirn durch die Reizung des dicht mit Nerven durchzogenen Mundraums angeregt.

Eine Studie der amerikanischen Mayo-Klinik stellte fest, dass durch das Kaugummi-Kauen die Stoffwechselrate um etwa 20 Prozent erhört wird. Ungefähr elf Kilokalorien können pro Stunde "weggekaut" werden. Durch fleißiges Kauen kalorienfreier Kaugummis soll es sogar möglich sein, bis zu fünf Kilogramm im Jahr abzunehmen.

Kaugummi kann auch Sodbrennen reduzieren. Beim Kauen wird viel Speichel produziert, der bei Reflux die Schleimhaut der Speiseröhre schützt, indem er die Magensäure verdünnt. Das Stimulieren des Speichelflusses hat auch eine positive Wirkung auf die Mundgesundheit. Der ph-Wert im Mundraum steigt wieder an, Speisereste und schädliche Säuren werden von den Zähnen weggewaschen. Zuckerfreie Kaugummis lassen schädliche Bakterien quasi verhungern.

Kein Verkleben

Um ein altes Vorurteil zu entkräften: Kaugummi verklebt entgegen der landläufigen Meinung beim Verschlucken nicht den Magen. Im Magen oder spätestens im Dünndarm werden alle verdaulichen Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Zucker, herausgelöst und aufgenommen. Die unverdauliche restliche Masse wird wieder ausgeschieden.

Die Lust am Kaugummikauen haben die Menschen übrigens schon vor Jahrtausenden entdeckt. Ausgrabungen haben gezeigt dass schon in der Steinzeit bestimmte Baumharze gekaut wurden. Das erste Patent auf Kaugummi wurde 1869 in den USA erteilt. Zum Durchbruch verhalf dem Kaugummi eine Vermarktungsidee von William Wrighley Jr., der Backpulver produzierte und jeder Packung zur Verkaufsankurbelung Kaugummi beilegte. Es war ein Riesenerfolg, der Wrighley veranlasste, selbst ins Kaugummi-Geschäft einzusteigen. Heute ist die Firma der größte Kaugummiproduzent der Welt. (red, 24.6.2018)