Belgien hat das Potenzial, den WM-Titel zu holen.

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Moskau – Belgien hat Tunesien vor der sprichwörtlichen Brust, danach England im Kalender stehen, das sind keine Jausengegner. Und doch denkt man im Land der doppelt frittierten Köstlichkeiten schon weiter als bis ins Achtelfinale, das mit einem Sieg gegen Tunesien fast fixiert wäre.

"Wir haben eine Mannschaft mit sehr talentierten Spielern, die im Moment ihren Höhepunkt erreicht. Bei diesem Turnier oder spätestens bei der EM in zwei Jahren müssen wir liefern", sagte Rechtsverteidiger Thomas Meunier. Liefern, das heißt: Halbfinale. Finale. Titel?

Für Derartiges könnte man vielleicht an die Leistung des 3:0 gegen Panama anknüpfen, aber bevorzugt an die guten Momente vulgo Tore, weniger an die weiten Strecken erfolglosen Anrennens.

Steigerung

Nach etwaigem Anknüpfen müsste man sich also steigern. Die Belgier bauen dabei vor allem auf Eden Hazard, der Kapitän hat sich als Führungsperson etabliert. In der Halbzeit der Panama-Partie kritisierte er Romelu Lukaku: "Er hat sich in der ersten Hälfte versteckt. Es ist nicht einfach, mit einem Mann weniger zu spielen. Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn brauchen." Lukaku schoss nach der Pause zwei Tore.

Derartige Motivationsspritzen hätten wohl auch Tunesien nicht geschadet, die Nordafrikaner waren beim 1:2 gegen England in der Offensive kollektiv unsichtbar, erbten ihr Tor durch ein Elfergeschenk von Kyle Walker.

"Ihre Verteidigung ist langsam. Wir werden versuchen, das auszunützen", sagt Teamchef Nabil Maaloul. Gelänge das, es wäre eine Sensation. Tunesien hat seit 40 Jahren bzw. zwölf Weltmeisterschaftsspielen keine Partie mehr gewonnen. (schau, APA, 22.6.2018)

WM in Russland, Gruppe G, 2. Runde, Samstag

Belgien – Tunesien
Moskau, Spartak-Stadion, 14 Uhr, live ORF 1, SR Marrufo (USA)

Mögliche Aufstellungen:

Belgien: 1 Courtois – 5 Vertonghen, 20 Boyata, 2 Alderweireld – 15 Meunier, 7 De Bruyne, 6 Witsel, 11 Carrasco – 14 Mertens, 9 Lukaku, 10 E. Hazard

Ersatz: 12 Mignolet, 13 Casteels – 3 Vermaelen, 4 Kompany, 23 Dendoncker, 8 Fellaini, 16. T. Hazard, 17 Tielemans, 19 Dembele, 22 Chadli, 18 Januzaj, 21 Batshuayi

Fraglich: Kompany, Vermaelen (beide Muskelverletzungen)

Teamchef: Roberto Martinez (ESP)

Tunesien: 1 Ben Mustapha – 11 Bronn, 2 S. Ben Youssef, 4 Meriah, 5 Haddadi – 13 Sassi, 17 Shkiri, 8 M. Ben Youssef, 9 Badri – 14 Ben Amor, 10 Khazri

Ersatz: 16 Mathlouthi – 3 Benalouane, 6 Bedoui, 12 Maaloul, 21 Naguez, 7 Khaoui, 15 Khalil, 18 Srarfi, 19 Khalifa, 20 Chaalali, 23 Sliti

Es fehlt: Hassen (Schulterverletzung)