Luxemburg – Die EU-Staaten kämpfen künftig verstärkt gemeinsam gegen Mehrwertsteuerbetrug, der jährlich geschätzte Schäden von 50 Mrd. Euro verursacht. Die Finanzminister einigten sich am Freitag in Luxemburg auf gezielten Informationsaustausch von Steuerfahndern und Ermittlern über Ländergrenzen hinweg, um Betrügern das Handwerk zu legen.

Kriminelle Banden nutzen oft komplexe Modelle, um bei grenzüberschreitenden Lieferungen im großen Stil Mehrwertsteuer zu hinterziehen. Das geht zu Lasten der öffentlichen Haushalte und damit der normalen Steuerzahler.

Künftig sollen sich die Ermittler verstärkt elektronisch austauschen, Informationen über besonders große Fälle und Banden sollen systematisch an Behörden in der EU weitergegeben werden. Da noch technische Vorbereitungen nötig sind, soll der Austausch aber erst 2020 starten.

Die Mehrwertsteuer ist für die öffentlichen Haushalte ein großer Posten. In der EU beträgt sie nach Angaben der EU-Kommission jährlich mehr als eine Billion Euro. (APA, 22.6.2018)