Kabul – Kämpfer der radikalislamischen Taliban haben in Süd-Afghanistan 43 Mitarbeiter einer Straßenbaufirma entführt. Afghanischen Behörden zufolge überfielen sie in der Nacht zu Freitag deren Lager bei Spin Boldak in der Provinz Kandahar. Bei dem Angriff wurden demnach darüber hinaus vier Polizisten getötet, die eingreifen wollten.

Bei den Entführten handle es sich um Bauarbeiter, Köche und Fahrer, sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs der Nachrichtenagentur AFP. Die Taliban reklamierten den Überfall für sich. Sie hätten einen Polizeiposten angegriffen. Als dessen Beamten sich in das Lager der Arbeiter zurückzogen, hätten sie alle Menschen entführt.

Acht Milizmitglieder getötet

Nach dem Ende einer kurzen historischen Feuerpause zwischen den Taliban und Sicherheitskräften der Regierung mehren sich in dem Land seit einigen Tagen wieder Angriffe der Islamisten-Gruppe. Bei einer weiteren Taliban-Attacke in der westafghanischen Provinz Badghis wurden in der Nacht zum Freitag nach Behördenangaben mindestens acht Mitglieder einer für die Zentralregierung in Kabul kämpfenden Miliz getötet.

Am Mittwoch waren bei mehreren Angriffen in der westafghanischen Provinz Herat etwa 30 Sicherheitskräfte sowie 15 radikalislamische Kämpfer getötet worden. Zuvor hatten die Taliban eine von der Kabuler Regierung angebotene Verlängerung der Waffenruhe abgelehnt. (APA, 22.6.2018)