Buenos Aires – Argentinien hat am Freitag eine erste Kredittranche in Höhe von 15 Milliarden Dollar (12,88 Milliarden Euro) vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erhalten. Das teilte die argentinische Zentralbank mit.

Das hoch verschuldete Land hatte sich Anfang Juni mit dem IWF auf einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar verständigt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Die Einigung sah eine "Sofortzahlung" in Höhe von 15 Milliarden Dollar vor.

Ausgeglichener Haushalt bis 2020

Die Regierung in Buenos Aires hatte den IWF um Hilfe gebeten, nachdem die Landeswährung Peso seit Jahresbeginn 35 Prozent ihres Wertes verlor. Am Mittwoch billigte die IWF-Direktion offiziell einen Dreijahresplan der Regierung, die bis zum Jahr 2020 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen will.

In Umfragen hatten rund 75 Prozent der Argentinier eine Vereinbarung mit dem IWF abgelehnt. Viele verbinden damit schmerzhafte Erinnerungen an frühere Wirtschaftskrisen, die 2001 in einer Staatspleite endeten. Viele Argentinier machen dafür den IWF verantwortlich. Anfang Juni protestierten tausende Menschen in Buenos Aires gegen ein IWF-Hilfspaket, da sie weitere Einschnitte fürchteten. (APA, 23.6.2018)