Unter Apple-Chef Tim Cook (rechts) zu arbeiten, ist für viele in der IT-Branche ein Traum

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Ein Job bei Apple: Für viele Menschen in der IT-Branche ist das ihr ultimatives Ziel. Apple zahlt gut, hat eine luxuriöse Firmenzentrale und einen prestigeträchtigen Namen. Aber auch eine Stelle als Mitarbeiter in einem Apple Store ist begehrt. Doch das Auswahlverfahren ist hart. Besondere Panik lösen bei Bewerbern die sagenumwobenen Fragen und Aufgaben aus, die Apple-Manager ihnen bei Erstgesprächen stellen.

Mitarbeiter haben diese in den vergangenen Jahren stückweise auf der Online-Plattform Glassdoor enthüllt. Business Insider hat sie nun gesammelt veröffentlicht. Dabei wird klar, dass sich der IT-Konzern für alle seine internen Sparten gezielt überlegt hat, wie Bewerber ins Schwitzen kommen könnten.

"Für Fünfjährige erklären"

So müssen Bewerber, die gerne in einem Apple Store als sogenannter "Genius" – also Support-Mitarbeiter – arbeiten wollen, bestimmte Geräte oder Komponenten so erklären, dass sie auch ein Fünfjähriger verstehen würde. Beispielsweise, was ein Arbeitsspeicher ist oder wie ein Modem funktioniert.

"Das Innere eines iPhones aufzeichnen"

Programmierer sollen hingegen "das Innere eines iPhones aufzeichnen" oder erläutern, wie der Flügel eines Flugzeugs funktioniert – immerhin müssen sie die Erklärung nicht für Fünfjährige verpacken. Software-Entwickler bekommen folgende Aufgabe gestellt: "Sie haben zwei Eier und müssen herausfinden, von welcher Höhe Sie diese fallen lassen können, ohne dass sie zerbrechen. Wie machen Sie das am besten?"

Wer sich als Mitarbeiter im Bereich der globalen Zuliefererkette bewirbt, sollte sich vorher darüber informieren, wie viele Kinder jeden Tag weltweit geboren werden. Eine weitere beliebte Frage für Job-Aspiranten in dieser Sparte: "Wie würden Sie die Kosten für diesen Bleistift berechnen?"

Private Fragen

Die typischen Bewerbungsfragen über frühere Erlebnisse in der Arbeitswelt dürfen natürlich auch nicht fehlen. So sollen Entwickler etwa darlegen, wie sie mit schwierigen Situationen umgegangen sind, in denen sie Ihrem Vorgesetzten widersprochen haben. Apple fragt dabei auch nach Privatem, etwa dazu, was der beste und der schlechteste Tag der letzten vier Jahre gewesen sei.

Zahl der Mitarbeiter steigt rasant

Insgesamt arbeiten bei Apple rund 120.000 Menschen – die Zahl ist in den vergangenen Jahren stark nach oben geschossen. Das hat direkt mit dem Ausbau der Produktsparten zu tun. 2005, also deutlich vor der Vorstellung des ersten iPhones, hatte Apple nur 14.800 Mitarbeiter. Durch die Erfolge von iPhone, iPad und Apple Watch hat sich diese Zahl nahezu verzehnfacht. Auch in Zukunft dürften viele potenzielle Mitarbeiter die harten Bewerbungsfragen über sich ergehen lassen. Ein Ende von Apples Wachstum ist momentan nicht in Sicht. (red, 24.6.2018)