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"Check in on your loved ones", heißt es bei Amazons smarter Kamera – doch das kann auch missbraucht werden.

Foto: Reuters/Nouvelage

29 Millionen Haushalte sind in den USA zumindest etwas "smart". Das bedeutet, dass sie über Geräte verfügen, die digital gesteuert werden können: etwa Kühlschränke, Rauchmelder, Kameras oder Thermostate. Nun tauchen immer mehr Fälle auf, in denen das Smart Home für häusliche Gewalt genutzt wird. So berichtet die "New York Times", dass Organisationen für Betroffene immer häufiger mit derartigen Vorfällen konfrontiert sind.

Männer haben Kontrolle

Meist sind es Männer, die das Smart Home installieren und die entsprechenden Apps zu dessen Steuerung auf ihrem Smartphone haben. Diese nutzen sie im Zuge einer Trennung, um weiterhin ihre (Ex-)Frauen zu terrorisieren. So wurde bei einer Betroffenen etwa aus der Ferne das Thermostat manipuliert, teilweise hatte es in ihrer Wohnung bis zu 40 Grad.

Überwachung

Auch Kameras werden genutzt, um jeden Schritt der Ex-Partnerinnen zu überwachen. Zum Teil verfügen diese über Lautsprecher, sodass etwa mitten in der Nacht Botschaften in den Raum geschrien werden können. Anwälte empfehlen nun, smarte Geräte in Wegweisungsanträgen miteinzubeziehen.

Genaue Zahlen gibt es noch nicht, da die Technologie recht neu ist. "Wenn neue Technologien eingeführt werden, denken Menschen oft, dass ihr Leben dadurch viel sicherer wird", sagt Katie Ray-Jones von der National Domestic Violence Hotline zur "New York Times", "doch wir sehen oft das Gegenteil bei Betroffenen von häuslicher Gewalt." (red, 24.6.2018)