Tiraspol/Moskau – Die Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau lehnt eine UN-Resolution über den Abzug der letzten russischen Truppen aus dem Gebiet ab. Die Soldaten sicherten den Waffenstillstand in dem jahrzehntealten Konflikt am Fluss Dnjestr, erklärte die international nicht anerkannte Regierung in Tiraspol laut russischen Medienberichten vom Sonntag.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte am Freitag eine Resolution beschlossen, die den Abzug der sogenannten Operativen Gruppe russischer Streitkräfte aus Transnistrien vorsieht. Die Moldau und befreundete Länder organisierten in New York eine Mehrheit für den Antrag, Russland und seine Verbündeten verloren die Abstimmung.

Russische Soldaten spielen Doppelrolle

Die geschätzt 1.500 russischen Soldaten in Transnistrien spielen eine Doppelrolle. Sie bewachen die Reste eines gigantischen sowjetischen Munitionsdepots und bleiben damit militärisch präsent in der kleinen Ex-Sowjetrepublik Moldau zwischen der Ukraine und Rumänien. Zugleich sichern sie seit 1992 den Waffenstillstand zwischen den prorussischen Separatisten und der moldauischen Armee. Dieser Teil der russischen Anwesenheit ist vertraglich vereinbart.

Die Republik Moldau selbst ist zerrissen zwischen einer Annäherung an die EU und Russland. Die westorientierte Regierung in Chisinau forderte, die russischen Truppen abzuziehen. Präsident Igor Dodon erklärte, sie sollten bleiben. Das Außenministerium in Moskau warnte, am Zustand des eingefrorenen Konflikts etwas zu verändern. (APA, dpa, 24.6.2018)