GE Jenbacher ist einer der größten Arbeitgeber in Tirol. Das auf Gasmotoren spezialisierte Werk in Jenbach wird nun Teil der Advent-Gruppe aus den USA.

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Jenbach – Der Verkauf von Gasmotoren und Blockheizkraftwerken Made in Jenbach wird sich künftig in den Bilanzen eines US-Finanzinvestors niederschlagen und nicht mehr bei General Electric (GE). Wie am Montag bekannt wurde, hat Advent International mit Sitz in Boston ein verbindliches Kaufangebot für das Verbrennungsmotorengeschäft (Distributed Power) von GE um 3,25 Milliarden Dollar (2,8 Mrd. Euro) gelegt. GE Jenbacher in Tirol ist ein wesentlicher Teil davon.

Der Verkauf hat sich abgezeichnet, nachdem der Siemens-Rivale schwer unter Druck geraten ist und Geschäftsbereiche auf den Prüfstand gestellt hat. GE ist 2003 bei Jenbacher eingestiegen. Das Unternehmen hat eine wechselvolle Geschichte, war Teil des CA-Industrieimperiums und wurde später an die Auricon-Gruppe des Herbert Liaunig verkauft. Die verlustreiche Eisenbahnsparte Integral wurde 2001 an Connex verkauft. Und nun beginnt bei den Gasturbinen ein neues Kapitel.

Auch Produktionsstandorte in USA und Kanada

Die Transaktion umfasst die Produktlinien Jenbacher und Waukesah sowie die Produktionsstandorte in Österreich, Kanada und den USA. Der Abschluss der Übernahme werde vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden im Schlussquartal 2018 erwartet.

"Wir planen maßgebliche Investitionen in bedeutende Bereiche wie das Produktportfolio, Servicenetzwerk und die Digitalisierung, um Distributed Power bei der nachhaltigen Stärkung ihrer Marktposition zu unterstützen", sagte Ranjan Sen, Managing Partner bei Advent. Das Unternehmen verfüge über erhebliches Wachstumspotenzial auf globaler Ebene und habe talentierte Mitarbeiter auf der ganzen Welt.

Werk Jenbach mit Gewinn

Das Distributed-Power-Geschäft erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar. Das Werk in Jenbach schreibt schwarze Zahlen. Die Auftragslage sei "so gut wie schon lange nicht", sagte der Betriebsrat. In Jenbach sind derzeit rund 1600 Mitarbeiter beschäftigt. (Günther Strobl, 25.06.2018)