Am Montagmorgen ging in großen Teilen Argentiniens nichts mehr. Verkehr und Handel standen beim Generalstreik gegen die argentinische Wirtschaftspolitik still

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Buenos Aires – Ein Generalstreik hat Argentinien weitgehend lahmgelegt. Öffentliche Transportmittel standen am Montagmorgen still, Airlines hatten ihre Flüge gestrichen, auch Industrie und Handel ruhten größtenteils. Zu dem 24-stündigen Ausstand, der sich gegen die Wirtschaftspolitik des konservativen Präsidenten Mauricio Macri richtet, hatte der Gewerkschaftsdachverband CGT aufgerufen.

Die Gewerkschaften fordern unter Hinweis auf die hohe Inflation Tarifverhandlungen ohne die Vorgabe einer Obergrenze. Die Regierung will Gehaltserhöhungen von maximal 15 Prozent zugestehen, obwohl die jährliche Teuerungsrate Anfang Juni bei 26 Prozent lag.

Protest gegen Sparmaßnahmen

Der Protest richtet sich auch gegen Sparmaßnahmen, die die Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbart hat. Argentinien wurde nach einer starken Abwertung der Landeswährung eine Finanzhilfe von bis zu 50 Milliarden Dollar (42,93 Milliarden Euro) gewährt. Im Gegenzug verpflichtete sich die Regierung, das Haushaltsdefizit schneller abzubauen und die Inflation in einer Bandbreite von 27 bis 32 Prozent zu begrenzen.

Die Gewerkschaften befürchten, dass die Etatkürzungen zu massiven Entlassungen in der Staatsverwaltung und zur Einstellung von öffentlichen Bauprojekten führen wird.

Kabinettschef Marcos Pena bezeichnete den Ausstand als "politischen Streik". Nach Schätzungen des Finanzministeriums kostet der Generalstreik die Wirtschaft 28 Milliarden Pesos. (APA/dpa, 25.6.2018)