Dresden – Die deutsche Justiz hat im Bundesland Sachsen erneut Wohnungen mutmaßlicher Mitglieder der rechtsextremen Vereinigung "Freie Kameradschaft Dresden" durchsuchen lassen. Von der Razzia am Dienstagmorgen waren diesmal neun Beschuldigte betroffen, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden mitteilte.

Insgesamt stehen zehn Männer im Alter zwischen 24 und 47 Jahren im Verdacht, als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung in wechselnder Beteiligung Straftaten gegen Andersdenkende, Flüchtlinge und Polizisten verübt zu haben.

NPD lange im Landtag

Schauplatz waren unter anderem eine Flüchtlingsunterkunft in Heidenau, wo es im August 2015 zu schweren Ausschreitungen gekommen war, die die Stadt nahe Dresden überregional in die Schlagzeilen brachten. Bei einem Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt in der Landeshauptstadt sollen die Tatverdächtigen an der Seite von Mitgliedern der "Gruppe Freital" gewirkt haben.

Rechte und rechtsextreme Gruppen sind in Sachsen seit Jahren stark. Die rechtsextreme NPD saß zehn Jahre (2004–2014) im Landtag. Die rechtspopulistische AfD war bei der deutschen Bundestagswahl 2017 stärkste Kraft im Land. (APA, 26.6.2018)