Washington – Im US-mexikanischen Grenzgebiet steigt die Zahl der Hitzetoten unter illegalen Einwanderern sprunghaft an. Bei den extremen Temperaturen in diesem Landstrich seien in den vergangenen neun Monaten 55 Prozent mehr Menschen bei unerlaubten Grenzübertritten gestorben als im Vorjahreszeitraum, teilte der Sprecher des US-Grenzschutzes, Salvador Zamora, am Montag mit.

"Wir stellen uns darauf ein, dass die Zahl der Hitze-bedingten Toten des vergangenen Jahres überstiegen wird, und der Sommer hat gerade erst angefangen." Es würden zunehmend Familien und allein reisende Minderjährige bei illegalen Grenzübertritten festgenommen, sagte Zamora weiter. Nach seinen Worten ist die Zahl der beim Übertritt der südwestlichen Grenze zu Mexiko bisher gestorbenen Menschen auf 48 gestiegen – im Vergleich zu 31 im Vorjahreszeitraum.

Menschenrechtsgruppen wie die in San Diego ansässigen "Border Angels" führen den Anstieg der Todesfälle auf die harte Linie von US-Präsident Donald Trump gegen illegale Einwanderer zurück. Wegen der verschärften Kontrollen würden immer mehr Flüchtlinge versuchen, über abgelegene und lebensfeindliche Grenzabschnitte in die USA zu gelangen. "Wir stellen fest, dass die Leute in immer gefährlicheren Gegenden versuchen, die Grenze zu überwinden. Deshalb sterben mehr Menschen, auch wenn weniger den Grenzübertritt versuchen", sagte Enrique Morones, Gründer einer Hilfsorganisation, die Migranten mit Wasser versorgt. (APA, 26.6.2018)