Selbst im leichten Federspielbereich wie beim Grünen Veltliner Kollmütz gelingen dem Winzer eine erstaunlich aromatische Vielschichtigkeit und Tiefgang.

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Der Grüne Veltliner ist ja an sich eine überaus gutmütige Rebsorte. Gerade deswegen hat er es eigentlich nicht verdient, so traktiert zu werden: Übereifrige Kellertechnik einerseits, die zu sensorischen Missverständnissen führt, und gnadenlose Fruchtattacken andererseits, weil halt nicht auszurotten scheint, dass opulent auch gut ist.

Eine Tendenz, die aufgrund der Klimaerwärmung vermutlich noch zunehmen wird. In Zukunft stehen uns noch mehr Kraftlackeln mit hohem Alkoholgehalt und wenig Säure ins Haus.

Der Wachauer Erich Machherndl geht einen anderen Weg: Auch in heißen Jahren gelingen ihm filigrane Veltliner. Biologischer Weinbau, Dauerbegrünung als natürliches Regulativ und bewusste Zurückhaltung im Keller ergeben Weine, die von Würze und nicht von Frucht geprägt sind und ihre Herkunft zeigen und sie nicht vorgaukeln.

Lange Maischestandzeiten und somit feine Gerbstoffe verleihen den Weißweinen zusätzlich Struktur. Selbst im leichten Federspielbereich wie beim Grünen Veltliner Kollmütz gelingen dem Winzer eine erstaunlich aromatische Vielschichtigkeit und Tiefgang. Für verwöhnte Vieltrinker! (Christina Fieber, 23.7.2018)

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