Es ist zumindest auf seine eigene Art und Weise originell. Eine Marke namens "Like & Subscribe" hatte in der Melrose Avenue in Los Angeles ein Wandbild geschaffen. Es zeigt Engelsflügel, die Aufschrift "City of Angels" und einen "Verifizierungs"-Haken, wie man ihn etwa von Twitter kennt.

An sich wäre das wenig spektakulär, denn ähnliche geartete Werke gibt es an den Mauern der Stadt öfter zu sehen. Dieses war allerdings abgeschottet und wurde von einem Security-Mitarbeiter bewacht. "Nur für verifizierte Influencer und Menschen mit mehr als 20.000 Followern", hieß es davor auf einem Schild.

Foto nur mit "kritischer Masse" oder Verifizierung

Wer auf Twitter, Instagram, Snapchat oder einem anderen, populären Social Network also nicht diese "kritische Masse" erreicht, kann sich nicht vor dem Bild fotografieren lassen. Falls "Like & Subscribe" geplant hatte, auf diese Weise zahlreiche Social-Media-Stars und -Sternchen vor den eigenen Pflug spannen zu können, hat man sich allerdings geirrt. Die Aktion sorgte für allem für Kritik.

Vice-Journalist Justin Caffier hatte es jedenfalls geschafft, sich vor dem Wandbild ablichten zu lassen. 20.000 Follower hat er auf Twitter zwar nicht, dafür ist er aber vom Netzwerk verifiziert worden. Kurz darauf wurde das Bild "aufgrund großen öffentlichen Drucks" doch der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Mittlerweile hat ein anderer Künstler es übermalt.

Rätselraten um Aktion

Unklar war, was "Like & Subscribe" eigentlich ist. Die Vermutung eines PR-Stunts lag nahe und stellte sich schließlich als wahr heraus. Hinter dem Namen verbirgt sich eine neue Show des Musikers Dillon Francis, die von Sky und Tumblr produziert wird. Diese hat nicht direkt mit Musik zu tun, sondern es geht – der Wandbild-Aktion entsprechend – um Influencer. Man will sich ab 9. Juli mit dem Leben jener Menschen auseinandersetzen, die hauptberuflich Social Media-Stars sind.

Das Twitter-Konto der der Show selbst hat bis heute die 20.000er-Hürde nicht geknackt. Es steht bei rund 11.000 Followern, wurde aber zwischenzeitlich immerhin verifiziert.

"Vereint alles, was falsch ist, mit der Influencer-Kultur"

Das abgesperrte Wandbild hatte zuvor einige kritische Kommentare geerntet. Gegenüber Digg meint die "Atlantic"-Journalistin Taylor Lorenz: "Ich finde, das ist extrem lustig. Es vereint alles, was falsch ist mit unserer heutigen Influencer-Kultur. Influencer kriegen schon Hotel-Upgrades, gratis Essen in Restaurants, günstigere Appartements in Luxushäusern – warum sollten sie nicht auch ihren eigenen Instagram-Spielplatz bekommen?". (red, 02.07.2018)