Damit die Stadt weiß, wer wo wie viele Räder aufstellt, muss jedes einzelne Rad akkreditiert werden.

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Wien – In Wien wird es ernst für die Anbieter stationsloser Leihräder wie O-Bike oder Ofo: Ab 1. August gelten strengere Regeln, die Flottenhöchstzahlen und Strafen beim verabsäumten Abtransport kaputter Fahrzeuge beinhalten. Basis dafür ist eine ortspolizeiliche Verordnung, die die Stadt am Donnerstag veröffentlicht.

Wien hatte sich dazu entschlossen, der teils lautstarken Kritik an illegal abgestellten oder im öffentlichen Raum liegengelassenen defekten Rädern mit klaren Auflagen für die Vermieter zu begegnen. Die Regeln wurden bereits im März präsentiert. Nach monatelangen Vorbereitungen ist jetzt der Verordnungstext fertig, der mit Anfang August in Kraft tritt, gab das Büro von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bekannt.

Maximal 1.500 Räder

Zu den Kernpunkten der Regelung zählt eine Flottengröße von 1.500 Bikes, die ein Anbieter nicht überschreiten darf. Außerdem werden die Verleiher verpflichtet, beschädigte oder nicht ordnungsgemäß abgestellte Exemplare rasch zu entfernen. Werktags beträgt diese Frist zwischen 6 und 18 Uhr vier Stunden, in den Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden höchstens zwölf Stunden. Bei Nichteinhaltung veranlasst die Stadt die Entfernung auf Kosten des Leihradunternehmens, zusätzlich wird eine Verwaltungsstrafe von bis zu 700 Euro verhängt.

Nicht abgestellt werden dürfen die Free-Floating-Bikes etwa auf Gehsteigen oder "Plätzen vor Bauwerken und Einrichtungen, die von kultureller Bedeutung sind, außer in den dort aufgestellten Fahrradständern" oder in öffentlichen Grünanlagen, wie es im Verordnungstext heißt. Melden kann man falsch geparkte oder kaputte Räder der Stadtinformation unter 01/50255 oder unter stadtinformation@post.wien.gv.at.

Damit die Stadt weiß, wer wo wie viele Räder aufstellt, muss jedes einzelne Rad akkreditiert werden. Sprich: Jedes Fahrzeug wird per Nadellasergerät mit einer Nummer versehen. Die Markierungen erfolgten in den kommenden Wochen, ließ Martin Blum, städtischer Radbeauftragter, wissen. (APA, 27.6.2018)