Die Angehörigen der Vermissten beten vor der Höhle.

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Tausend Einsatzkräfte kämpfen mit dem Regen.

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Über Nacht stieg der Wasserspiegel in der Höhle um 15 Zentimeter an.

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Bangkok – In einem Rennen gegen die Zeit haben sich im Norden Thailands hunderte Einsatzkräfte weiter um die Rettung der in einer überschwemmten Höhle eingeschlossenen Buben-Fußballmannschaft bemüht. In der Nacht zu Mittwoch installierten die Einsatzkräfte mehrere Pumpen, um das Hochwasser in der Tham-Luang-Höhle zu bekämpfen. Ihre Bemühungen wurden aber durch anhaltende Regenfälle erschwert.

Laut thailändischer Armee stieg der Wasserspiegel in der Höhle über Nacht um 15 Zentimeter. Der Rettungseinsatz sei noch "viel härter" geworden, sagte der Gouverneur der Provinz Chiang Rai, Narongsak Osottanakorn, vor Journalisten. Die Einsatzkräfte versuchten mit aller Kraft, Wasser herauszupumpen, "aber der Wasserspiegel steigt weiter an". Außerdem kämen die rund 200 Einsatzkräfte in den Gängen der Höhle wegen des trüben Wassers und Sauerstoffmangels nicht gut voran. "Jede Sekunde zählt für diese Kinder", fügte der Gouverneur mit Blick auf die Fußballmannschaft hinzu.

Tausend Einsatzkräfte

Für die Rettungsaktion wurden insgesamt rund tausend Einsatzkräfte mobilisiert, die sich am Boden und aus der Luft beteiligen. Am Mittwoch sollten aus dem Ausland drei erfahrene Höhlentaucher eintreffen. Außerdem sollten zusätzliche Wasserpumpen bereitgestellt werden.

Die zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer werden seit Samstagabend vermisst. Die Mutter von einem der Buben hatte Alarm geschlagen, nachdem ihr Sohn nach dem Fußballtraining nicht nach Hause gekommen war. Daraufhin wurden vor dem Höhleneingang Fußabdrücke, Schuhe und Fahrräder der Buben gefunden. Nach Angaben der Behörden kennt sich das Fußballteam gut in der Höhle aus.

"Große Hoffnungen"

In der Region waren in den vergangenen Tagen heftige Monsunregen niedergegangen, so dass die Höhle sich schnell mit Wasser gefüllt hatte. Die dramatische Rettungsaktion hält ganz Thailand in Atem, auch hochrangige Politiker und Mitglieder der hochgeachteten Königsfamilie äußerten sich betroffen. Vize-Regierungschef Prawit Wongsuwan äußerte sich am Mittwoch zuversichtlich. "Ich habe große Hoffnungen, dass wir diese 13 Menschen finden, weil schon so viele Tage vergangen ist", sagte er vor Journalisten.

Die Höhle Tham Luang befindet sich in einem Nationalpark in der Nähe der Grenze zu Myanmar und Laos. Wegen ihrer Abgeschiedenheit wird sie von ausländischen Touristen nur selten besichtigt, die Einheimischen besuchen die Höhle aber wegen der kleinen Buddha-Statuen, die dort aufgestellt wurden. (APA, 27.6.2018)