Tokio – Die Stadtverwaltung Tokios hat mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 strenge Rauchergesetze erlassen. "Jetzt sind wir bereit, Gastgeber von großen Sportevents zu sein", sagte die Gouverneurin der Präfektur Tokio, Yuriko Koike, am Mittwoch. Die neuen Gesetze verbieten künftig das Rauchen in allen Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und Restaurants der japanischen Hauptstadt.

Japan galt bisher als Raucherparadies, in nahezu allen Restaurants und Bars darf geraucht werden. Zwar ist auch auf nationaler Ebene ein Gesetz geplant, um das Rauchen deutlich einzuschränken, es sieht aber unter anderem Ausnahmen für kleine Restaurants und bestimmte Bereiche in Schulen und Universitäten vor.

Sauberer und gesünder

Die regierende liberale Partei von Ministerpräsident Shinzo Abe beruft sich dabei auf den Schutz von Betreibern kleiner Restaurants. "Es wird dann weiterhin möglich sein, im Inneren von Schulen zu rauchen", kritisiert hingegen Kazuo Hasegawa, Präsident einer Vereinigung von Krebskranken. Das laufe dem Bildungsauftrag der Schulen zuwider.

"Andere Länder haben noch weitaus strengere Regeln", sagte Gouverneurin Koike zur Begründung für die strengere Sonderregelung in der Hauptstadt. Seit ihrer Wahl 2016 hatte sie angekündigt, Tokio für die Olympischen Spiele sauberer und gesünder zu machen. Die Stadt ist neben Olympia 2020 auch Ausrichter der Rugby-Weltmeisterschaft 2019. (APA, 27.6.2018)