Ein Turako der Spezies Tauraco porphyreolophus aus Südafrika.
Foto: Daniel J Field

Bath – Mit metallisch buntem Gefieder und einer Federhaube bieten Turakos (Musophagidae) einen prächtigen Anblick – und gaben zugleich Ornithologen lange Zeit Rätsel auf, wo im Stammbaum der Vögel der Platz dieser Tiere ist. Inzwischen hat man die 23 bekannten Turako-Arten einfach in eine eigene Ordnung gestellt.

Was Verbreitung und Lebensweise betrifft, bieten Turakos heute ein relativ einheitliches Bild. Doch nun haben Forscher ein 52 Millionen Jahre altes Fossil, das schon 1982 entdeckt worden war, als Urahnen der Turakos identifiziert. Und der wich in mehreren Punkten von seinen heutigen Nachfahren ab.

Der etwas andere Turako

Da ist zunächst der Fundort: Das Fossil, das nun im Fachjournal "BMC Evolutionary Biology" vorgestellt wurde, stammt nämlich aus Nordamerika. Alle heutigen Turakos hingegen leben in Afrika südlich der Sahara.

Außerdem sind die heutigen Turakos, die sich vorwiegend von Früchten und Samen ernähren, typische Baumbewohner. Der Ur-Turako, der zehn Jahre nach seiner Entdeckung die Bezeichnung Foro panarium erhalten hatte, kann das laut Daniel Field von der Universität Bath hingegen nicht gewesen sein: Dafür seien die Beine des Vogels nämlich zu lang gewesen – mit ein Grund, warum man sich mit der Zuordnung des Fossils so schwer getan hatte.

Zurück auf die Bäume

Field geht davon aus, dass Foro panarium ein Bodenbewohner war. Erst später hätten sich die Turakos ihre heutige Lebenweise angeeignet. Der Forscher vermutet auf Basis früherer Untersuchungen ohnehin, dass alle Vögel, die den Einschlag des Dinosaurier-Killers vor 66 Millionen Jahren überlebt hatten, Bodenbewohner waren. Erst in der Erdneuzeit seien sie in die Bäume zurückgekehrt und hätten damit den alten Lebensraum ihrer fernen Urahnen aus dem Erdmittelalter zurückerobert. (red, 2. 7. 2018)