Milan darf wohl nicht nach Europa.

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Mailand/Nyon – Die Finanzkontrollbehörde der Uefa hat den AC Milan für die kommenden zwei Jahre aus dem Europacup ausgeschlossen. Die Strafe erfolgte, weil der siebenfache Gewinner von Champions League beziehungsweise Meistercup gegen die Financial-Fair-Play-Regeln verstoßen hat. Die Entscheidung wurde von der Untersuchungskammer des Club Financial Control Body (CFCB) gefällt.

Der Verein werde von der Teilnahme am nächsten Uefa-Klubwettbewerb, für den er sich in den kommenden zwei Saisonen qualifiziert, ausgeschlossen, hieß es am Mittwoch auf der Website der Uefa. Durch Rang sechs in der vergangenen Serie-A-Saison wäre Milan für die Gruppenphase der Europa League gesetzt gewesen. Stattdessen könnte nun Fiorentina (8.) nachrücken, Milan kann das Urteil aber innerhalb von zehn Tagen vor dem Internationalen Sportgerichtshof anfechten.

Beobachtungen

Nach dem Rückzug des jahrelangen Besitzers Silvio Berlusconi ist Milan im April 2017 um 740 Millionen Euro an chinesische Investoren verkauft worden. Seither standen die Rossoneri unter Beobachtung durch das Uefa-Gremium – unter anderem, weil im vergangenen Sommer 200 Millionen Euro für Transfers ausgegeben wurden und bei einem amerikanischen Konsortium ein Millionenkredit aufgenommen wurde.

Milan hatte in den Jahren 2015 bis 2017 ein deutliches Minus bei Spielertransfers verzeichnet. Als Sechster der Serie A hatte der Klub in dieser Saison trotz zahlreicher teurer Einkäufe die Champions League verpasst. Für Leonardo Bonucci, Andre Silva, Andrea Conti, Hakan Calhanoglu, Ricardo Rodriguez, Mateo Musacchio und Lucas Biglia wurden allein 2017 insgesamt fast 170 Millionen Euro ausgegeben.

Maßvolles Wirtschaften gefordert

Milan ist nicht der einzige Klub, der wegen der Uefa-Finanzregeln in Schwierigkeiten steckt. Der französische Meister Paris Saint-Germain muss voraussichtlich noch Transfereinnahmen generieren, um kostspielige Neuverpflichtungen wie den 222-Millionen-Euro-Mann Neymar auszugleichen.

Mit dem Financial Fair Play will die Uefa Vereine zu maßvollem Wirtschaften verpflichten. Demnach dürfen sich Klubs derzeit für den Zeitraum von drei Jahren bis 2017/18 einen Verlust von insgesamt 30 Millionen Euro erlauben, wenn dieser durch Geldgeber gedeckt wird. (APA, 27.6.2018)