Die deutsche Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel ist bei einem Trainingsunfall schwer an der Wirbelsäule verletzt worden. Die Erfurterin war zuvor auf einer Bahn in Cottbus mit einem Rennfahrer bei hohem Tempo zusammengestoßen.

"Wir machen uns große Sorgen um Kristina. Es sieht sehr schlimm aus", sagte der deutsche Bundestrainer Detlef Uibel. Die 27-Jährige war zunächst in ein Cottbusser Krankenhaus gebracht worden, später wurde sie in eine Klinik nach Berlin geflogen.

"Ich bin wie alle am Boden zerstört. Die Brutalität dieser Nachricht ist ganz schwer wegzustecken", sagte der deutsche Sportdirektor Patrick Moster vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) dem SID am Mittwoch: "Kristina ist eine Leitfigur im deutschen Radsport."

Gutachter sollen klären

Vogel war am Dienstag beim Training in Cottbus verunglückt und erlitt dabei eine schwere Wirbelsäulenverletzung. Die Erfurterin war bei voller Geschwindigkeit mit einem niederländischen Fahrer kollidiert, der sich ebenfalls auf der Radrennbahn befand und "aus dem Stand oder langsamer Fahrt heraus einen Antritt absolvieren wollte. Den genauen Hergang müssen Gutachter klären", sagte Moster.

Die elfmalige Weltmeisterin wurde anschließend mit einem Rettungshubschrauber nach Berlin geflogen und dort nach Verbandsangaben "intensivst versorgt". Offizielle Angaben zu ihrem Gesundheitszustand lagen am Mittwoch nicht vor. Laut Moster gab es Anzeichen, dass die OP gut verlaufen sei.

Betroffen

Dass sich mehrere Athleten im Training die Bahn teilen, ist laut Moster "eine tagtägliche Situation. Dass verschiedene Übungen gemacht werden, ist auch klar." Diese Einschätzung teilte Detlef Uibel. Der Bundestrainer war auch am Tag danach tief betroffen. "Es ist schwer in Worte zu fassen", sagte Uibel, der von einem "tragischen Moment" sprach. Ursächlich sei eine Verkettung von vielen unglücklichen Umständen. Vogel habe keine Chance gehabt, den Fahrer vor ihr zu erkennen.

Auch Bahnrad-Sprinter Maximilian Levy reagierte geschockt. "Ein ganz trauriger Tag, den wir heute überstehen mussten. Als Freund das zu erleben ist qualvoller als jedes eigene Leiden", schrieb Levy, der am Dienstag 31 Jahre alt wurde, auf Facebook. (APA, sid, red, 27.6.2018)