Washington – Erst vorgestern hat das Goddard Space Flight Center der NASA neue Einblicke in die ersten Beobachtungsziele des künftigen James-Webb-Teleskops gegeben (unter anderem soll der berühmte Rote Fleck des Jupiter genau untersucht werden). Und schon folgt wieder eine Hiobsbotschaft: Der Start des Weltraumteleskops wird noch einmal hinausgezögert.

Lange Geschichte

Ursprünglich hätte das Teleskop schon 2018 starten sollen – doch wurde der Termin immer weiter nach hinten gelegt. Vor wenigen Monaten hatte die NASA noch den Mai 2020 als Starttermin anvisiert. Nun teilt die US-Weltraumbehörde mit, dass es doch erst der 30. März 2021 werden soll.

Der Bericht einer Überprüfungskommission hatte der Mission technische Probleme und menschliche Fehler attestiert, woraufhin die NASA ihren Plan anpassen musste. Aufgrund des potenziell großen Nutzens für die Raumforschung empfahl die Kommission dennoch, die Mission fortzusetzen. Immerhin belaufen sich die Gesamtkosten des Teleskops, dessen Entwicklung bereits mehr als zwei Jahrzehnte gedauert hat, laut Schätzung der NASA bereits auf umgerechnet etwa 8,6 Milliarden Euro.

Vorgänger und Nachfolger

Das James-Webb-Weltraumteleskop wird gerne als Hubble-Nachfolger bezeichnet, sowie als verbesserte Version des altgedienten Weltraumteleskops. Allerdings ist das mit einem 25 Quadratmeter großen Spiegel ausgerüstete Teleskop fast ausschließlich auf den Infrarotbereich angelegt. Hubble beobachtet vor allem im optischen und ultravioletten Bereich des Lichts.

Unabhängig davon, wann das James-Webb-Teleskop startet, scheint Hubbles Schicksal indes besiegelt: Es befindet sich auf einem langsam enger werdenden Orbit und wird letztlich – möglicherweise bereits im Jahr 2024 – in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen. Außer man beschließt, das überaus populäre Teleskop zu retten und durch eine Weltraummission wieder ein Stück anzuheben. (red, 28. 6. 2018)