Bild nicht mehr verfügbar.

Im Jahr 2017 trafen sich Wladimir Putin und Donald Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam. Ein offizieller Gipfel wird Mitte Juli in Helsinki stattfinden.

Foto: REUTERS/Jorge Silva

Moskau/Washington – Der Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin ist festgezurrt. Das Treffen soll am 16. Juli im finnischen Helsinki stattfinden, zuvor war auch Wien als Gipfelort im Gespräch. Der US-Botschafter in Österreich Trevor Traina begrüßte die Initiative, die "dem Abbau der Spannungen" diene, und sagte, für weitere Gespräche bleibe auch Wien weiter eine Option.

Helsinki gilt als bequem für beide Seiten, da es einerseits in der Nähe von Moskau liegt, andererseits auch für Trump leicht zu erreichen ist, der zu dieser Zeit beim Nato-Gipfel in Brüssel weilen wird. Die Details wurden bereits beim Empfang von US-Sicherheitsberater John Bolton am Mittwoch im Kreml festgelegt und einen Tag später gleichzeitig vom Kreml und vom Weißen Haus offiziell bekanntgegeben.

"Deal" angekündigt

Spekulationen um den Gipfel gibt es seit Monaten. Trump hatte schon während seines Wahlkampfs erklärt, er wolle sich mit Putin treffen, um einen "Deal" auszuhandeln. Die beiden Staatschefs haben sich 2017 lediglich beim G20- und Apec-Gipfel kurz gesprochen. Moskau hofft, dass das Treffen der erste Schritt zu einer Normalisierung des Verhältnisses wird. "Die russisch-amerikanischen Beziehungen sind nicht in bester Form", konstatierte Putin. Laut seinem Berater Juri Uschakow ist nach dem Treffen die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung möglich, in der eine Roadmap zur Verbesserung der Beziehungen und zur Koordinierung der Handlungen auf internationaler Ebene vorgezeichnet wird.

Während hinsichtlich der Ukraine kaum Annäherung zu erwarten ist, könnte es bei der Syrien-Frage Bewegung geben. Russland hat in dem Bürgerkriegsland dank seines Luftwaffeneinsatzes für Präsident Bashar al-Assad eine gute Verhandlungsposition. Uschakow nannte das Treffen "das internationale Ereignis des Sommers".

Bolton erwartet nicht viel

Bolton hingegen klang weniger optimistisch: Konkrete Resultate erwarte er vom Treffen nicht. Allein schon das Zustandekommen des Gesprächs an sich bewertete Bolton, einer der Falken in der US-Regierung, der in der Vergangenheit mehrfach Putin als Lügner und eine Partnerschaft mit Russland als "riskant" bezeichnete, als Erfolg. Selbst in Zeiten größter Spannungen habe es Kontakte zwischen den Staatsführern gegeben, um das Ausbrechen eines größeren Konflikts zu verhindern.

Moskauer Politologen erwarten, dass die Rüstungsthematik auf die Agenda kommt. Washington und Moskau hatten zuletzt mehrfach die jeweilige Gegenseite der Verletzung von Abrüstungsverträgen, beispielsweise bei den Kurz- und Mittelstreckenraketen, bezichtigt und eine Modernisierung des eigenen Arsenals angekündigt. (André Ballin, 28.6.2018)