Georgiens Ex-Staatschef Michail Saakaschwili weilt nicht mehr in seiner früheren Heimat, er ist zwischenzeitlich zum Ukrainer geworden. Auch in seinem neuen Land ist er allerdings mittlerweile in Ungnade gefallen.

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Tiflis – Ein georgisches Gericht hat den ehemaligen Staatschef Michail Saakaschwili Berichten zufolge in Abwesenheit wegen Amtsmissbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er habe während seiner Amtszeit Befugnisse überschritten und 2005 einen Angriff auf einen georgischen Oppositionellen mitorganisiert, urteilte das Gericht in Tiflis dem Staatsfernsehen zufolge am Donnerstag.

Andere Beteiligte seien ebenfalls zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Präsident der Ex-Sowjetrepublik. Weil er nach seiner Amtszeit die ukrainische Staatsbürgerschaft annahm und dort Politiker wurde, verlor er den georgischen Pass. Nach einem Streit mit Kiew ist der 50-Jährige jedoch staatenlos. Zu Jahresbeginn wurde der Ex-Präsident in einem anderen Fall wegen Amtsmissbrauchs zu drei Jahren Haft verurteilt. Zur Zeit lebt Saakaschwili in den Niederlanden. (APA, 28.6.2018)