Diesmal ohne versteckte Botschaft unterwegs: Melania Trump.

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Washington – Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist die US-First Lady Melania Trump in das Grenzgebiet zu Mexiko gereist, um illegal ins Land gelangte Kinder zu besuchen. Die Gattin von Staatschef Donald Trump wollte am Donnerstag in Tucson im Bundesstaat Arizona außerdem an einer Podiumsdiskussion mit Grenzschutz- und Zollbeamten sowie Bundespolizisten teilnehmen.

Vor einer Woche hatte Melania Trump in der texanischen Grenzstadt McAllen ein Heim für Migrantenkinder besucht. Ein Großteil der Aufmerksamkeit bei diesem vorherigen Besuch war allerdings durch ihre rätselhafte Kleiderwahl absorbiert worden. Die First Lady trug bei der Reise vor einer Woche zeitweise eine Jacke, auf deren Rückseite der Spruch prangte: "Es ist mir wirklich egal. Und Dir?"

Missverständliche Garderober

Viele Nutzer der Onlinenetzwerke deuteten dies als Ausdruck der Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Migrantenkinder. Präsident Donald Trump erklärte jedoch, der Spruch habe sich auf Falschberichte der Medien bezogen. Die First Lady äußerte sich nicht selbst dazu.

Bei ihrer jetzigen Reise trug Melania Trump hingegen – zumindest zu Beginn – Garderobe ohne Spruch. Die Präsidentengattin hatte ein schwarzes Oberteil und eine weiße Hose an, als sie in Tucson dem Flugzeug entstieg.

Null Toleranz ist vorbei

Vor einer Woche hatte die First Lady beim Besuch des Heims ihre Hilfe bei der Zusammenführung von Migrantenfamilien angeboten, die an der Grenze von Beamten getrennt worden waren. Die Regierung ihres Mannes hatte im Rahmen einer "Null-Toleranz"-Politik gegenüber illegal ins Land kommenden Migranten Kinder ihren Eltern weggenommen und getrennt in Heimen untergebracht.

Nach einem Aufschrei der Empörung in der Öffentlichkeit stoppte Präsident Trump jedoch in der vergangenen Woche diese Praxis. Rund 2.000 der betroffenen Migrantenkinder sind aber nach Angaben der Regierung weiterhin getrennt von ihren Eltern in Heimen untergebracht. Die Eltern werden wegen des illegalen Grenzübertritts wie Straftäter behandelt und befinden sich in Haft. (APA, 28.6.2018)