Graz – Österreichs Nummer eins Dominic Thiem wird das rot-weiß-rote Team in der Relegation des Tennis-Davis-Cups vom 14. bis 16. September in Graz anführen. Erstmals nach fünf Jahren könnte die ÖTV-Equipe im Duell gegen Australien die Zugehörigkeit zur Weltgruppe erlangen. Mit dem Weltranglistensiebenten steigen die Chancen auf einen Erfolg erheblich.

"Dominics Zusage ist für die Veranstaltung natürlich großartig", meinte Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek, der den Aufstieg anpeilt. "Das war klar das Ziel, das ich bei meinem Amtsantritt vor drei Jahren ausgegeben habe." Generell kann der 41-Jährige aus dem Vollen schöpfen, nachdem auch Gerald Melzer, Dennis Novak, Jürgen Melzer und Sebastian Ofner ebenso zur Verfügung stehen wie die starken Doppelspieler Oliver Marach, Alexander Peya und Philipp Oswald.

Qual der Wahl

Den endgültigen Kader festzulegen, wird für Koubek nun zu einer schwierigen Aufgabe: "Ich habe mir gewünscht, dass alle dabei sein wollen, damit ich dann die Qual der Wahl habe und ich jene fünf Spieler nominieren kann, mit denen ich mir die größten Chancen ausrechne. Dieser Fall ist jetzt eingetreten", erklärte der Kapitän in einer Aussendung. Er stehe außerdem mit Andreas Haider-Maurer, Tristan-Samual Weissborn und Julian Knowle in Kontakt.

Koubek möchte mit seinem Team die Euphorie vom Sieg gegen Russland im April mitnehmen. Australien ist aber ein schwieriger Gegner um das Weltgruppen-Ticket: "Sie spielen seit fünf Jahren in der Weltgruppe, das sagt schon recht viel über die Stärke aus." Angeführt werden die "Aussies" von Nick Kyrgios (ATP Nr. 19). Im direkten Vergleich mit Australien steht es 1:2, das letzte Heimspiel entschied Österreich 1989 in Wien 5:0 für sich.

Werner Klausner blickt dem ersten Heim-Davis-Cup als ÖTV-Präsident positiv entgegen. "Jetzt, wo auch noch Dominic Thiem dabei ist, haben wir mit unseren Spitzenspielern und den Fans im Rücken eine absolut realistische Chance, in die Weltgruppe der besten Tennisnationen aufzusteigen." Erst zum zweiten Mal ist Graz der Austragungsort eines Davis-Cup-Länderkampfes. Dafür wird eigens ein 5.800 Zuschauer fassendes Freiluftstadion temporär aufgebaut. Gespielt wird auf Sand. (APA, 29.6.2018)