Die Vorrunde der Fußball-WM in Russland ist ohne positiven Dopingfall zu Ende gegangen. Dies bestätigte FIFA-Turnierdirektor Colin Smith am Freitag. "Es sind über 2700 Tests durchgeführt worden, jeder Spieler wurde mindestens einmal getestet. Es hat keine Verletzung der Anti-Doping-Richtlinien gegeben", sagte Smith.

Besonders das russische Team, am Sonntag (16.00 Uhr MESZ/ZDF) Achtelfinal-Gegner von Spanien, hatte sich in der Vergangenheit im Rahmen des Staatsdoping-Skandals mit Anschuldigungen auseinandersetzen müssen. Alexej Sorokin, Chef des WM-Organisationskomitees, versicherte am Freitag mit Blick auf die Spieler seines Heimatlandes: "Sie sind auch mehrfach getestet worden."

Maradona einziger amtlicher WM-Dopingfall

Die FIFA hatte die "Akte Russland" am 22. Mai geschlossen und den aktuellen Kader des WM-Gastgebers von den Dopingverdächtigungen freigesprochen. Die Untersuchungen zu allen Spielern des vorläufigen Turnier-Aufgebots wurden "mangels ausreichender Beweise für das Vorliegen eines Verstoßes" eingestellt.

Am vergangen Sonntag hatte die englische Zeitung Mail on Sunday wie zuvor schon die ARD Vorwürfe erhoben, im Vorfeld der WM sei die Dopingprobe eines aussortierten Spielers des Gastgebers manipuliert und auf Anordnung des Sportministeriums vertuscht worden. Die FIFA steht schwer in der Kritik, weil sie alle Anti-Doping-Maßnahmen selbst durchführt und nicht an ein unabhängiges Gremium übergeben hat. Der einzige Dopingfall, der in der WM-Geschichte jemals offiziell geworden ist, betraf den argentinischen Weltstar Diego Maradona bei der Endrunde 1994 in den USA. (sid, 29.6.2018)