Kiel – Weiter als am sogenannten Point Nemo kann man nirgendwo auf Erden vom Land entfernt sein: Die auch als "Pazifischer Pol der Unzugänglichkeit" bezeichnete Stelle befindet sich im Südpazifik auf knapp 49 Grad südlicher Breite und ist 2.688 Kilometer von der nächstliegenden Küste entfernt.

Und doch findet man auch hier, mitten im Nichts, das, womit der Mensch die Ozeane seit Jahrzehnten in wachsendem Ausmaß vermüllt: Mikroplastik. Das berichtet das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.

GEOMAR Kiel

Die Forscher hatten sich die Segelregatta "Volvo Ocean Race" zunutze gemacht und zwei der teilnehmenden Jachten mit Sensoren ausgestattet. "Wir können jetzt unter anderem entlang der gesamten Regattastrecke die Verteilung von Mikroplastik im Ozean nachvollziehen, also auch in Regionen, in denen danach bisher nicht gesucht wurde", sagt der Kieler Meereschemiker Toste Tanhua.

Die unterwegs gemessene Konzentration der Mikroplastik-Partikel sei regional sehr unterschiedlich, ergänzt Sören Gutekunst vom Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft", der das Geomar-Projekt in den vergangenen Monaten technisch betreut hat. Die höchsten Konzentrationen fanden sich demnach entlang der Regattastrecke im Mittelmeer und im westlichen Pazifik. Aber gänzlich unberührt war nicht einmal der Pol der (einstigen) Unzugänglichkeit. (red, 29. 6. 2018)