Mascherano (li) hat fertig, Messi überlegt noch.

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Kasan – Javier Mascherano hat nach dem Aus von Argentinien im WM-Achtelfinale seinen Rücktritt aus der Fußball-Nationalmannschaft erklärt. "Es ist vorbei", sagte der 34-Jährige mit stockender Stimme und den Tränen nahe. "Jetzt bin ich nur noch ein Fan des Teams. Ich hoffe, dass die Jungs in Zukunft etwas erreichen können", so der Rekordteamspieler nach dem 3:4 am Samstag in Kasan gegen Frankreich.

"Jefecito" (Chefchen) Mascherano spielte wie Lionel Messi vier Weltmeisterschaften und bestritt insgesamt 147 Partien im Nationaltrikot. 2010 führte er die Mannschaft als Kapitän an.

Ob weitere Spieler, darunter auch Messi (31), nach dem erneuten Scheitern aus der Nationalmannschaft zurücktreten, blieb zunächst offen. Nach dem Gruppenphasen-Aus 2002 in Japan und Südkorea war es das schlechteste Abschneiden der Albiceleste. 2006 und 2010 war sie im Viertelfinale, 2014 im Finale an Deutschland gescheitert.

"Schmerzvoll"

Argentiniens Teamchef Jorge Sampaoli lässt seinen Rücktritt nach dem WM-Aus der Südamerikaner offen. "Es ist zu früh, konkrete Fehler zu analysieren. Es ist sehr schmerzvoll. Ich werde das heute nicht entscheiden", sagte der 58-Jährige in der Pressekonferenz nach dem 3:4 gegen Frankreich.

Sampaoli hat das Team erst im vergangenen Sommer übernommen. Er war damals vom FC Sevilla gekommen und hatte die sportlich bereits schwer angeschlagene Mannschaft nur mit Mühe zur WM in Russland geführt. In den 15 Spielen unter seiner Leitung lief die Albiceleste nie zweimal in Folge in derselben Anfangsformation auf.

Neben Javier Mascherano wird man zukünftig auch Mittelfeldspieler Lucas Biglia nicht mehr in der Albiceleste zu sehen bekommen. "Viele von uns müssen einen Schritt beiseitetreten, wir müssen ehrlich zu uns selbst sein", sagte Biglia. "Jetzt kommt eine andere Generation, reich an Spielern." Biglia ist 32 Jahre alt und verdient beim italienischen Serie-A-Klub AC Milan sein Geld. (APA, 30.6.2018)