Paris – ÖLV-Rekordler Lukas Weißhaidinger hat am Samstag beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Paris im stark besetzten Diskusbewerb unter zwölf Athleten Rang fünf belegt. Der Oberösterreicher kam im zweiten von drei Versuchen auf seine einzige gültige Weite von 64,44 m. Es gewann der Jamaikaner Fedrick Dacres, der Jahresbeste, mit 67,01 m. Auf Rang drei fehlten Weißhaidinger 24 Zentimeter.

Weißhaidinger verbesserte sich in der Endwertung der Diamond League nach vier Bewerben mit insgesamt zehn Bewerben um einen Platz auf Rang sechs und qualifizierte sich damit für das Finale der Top acht der Diamond League am 31. August in Brüssel.

Lukas Weißhaidinger ließ u.a. den litauischen Weltmeister Andrius Gudzius, den schwedischen Vize-Weltmeister Daniel Stahl und den WM-Dritten Mason Finley aus den USA hinter sich. Auf den zweitplatzierten deutschen Olympiasieger Christoph Harting fehlten bloß 36 cm.

"Echt cool, dass ich es geschafft habe. Die Belohnung ist das Final-Ticket. Das hat vor mir noch kein Österreicher geschafft", sagte der ÖLV-Athlet. Mit der geschafften Qualifikation könne er auch verkraften, dass es in der französischen Hauptstadt nicht noch eine bessere Platzierung wurde. "Vielleicht kommt das dann in Berlin", spielte der 26-Jährige auf die EM im August an. Sein Coach und ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler war zufrieden: "Ein dickes Lob an Luki, er hat wirklich Nervenstärke bewiesen. Der Wettkampf war lange unterbrochen, weil das Sicherheitsnetz nach einem Wurf ausgehängt war."

Samba unter 47 Sekunden

Hürden-Spezialist Abderrahman Samba aus Katar hat in Paris aus internationaler Sicht für die überragende Leistung gesorgt. Der gebürtige Mauretanier gewann über die 400-m-Distanz in tollen 46,98 Sekunden. Der 22-Jährige ist damit erst der zweite Athlet, der in diesem Bewerb unter 47 Sekunden blieb. Bei Olympia 1992 war der US-Amerikaner Kevin Young auf 46,78 gekommen.

Nachdem der 20-jährige Rai Benjamin aus Antigua und Barbuda bei den US-Universitäts-Meisterschaften in Eugene vor rund einem Monat in 47,02 Sekunden und der zweitbesten Zeit der Geschichte überrascht hatte, setzte Samba noch einen drauf. Benjamin war in Paris auch am Start. Im 200-m-Lauf senkte er seine persönliche Bestzeit bei leichtem Gegenwind auf 19,99 Sekunden. Dieser Wert dokumentiert eindrücklich die Grundschnelligkeit der besten 400-m-Hürdenläufer.

Auch Olympiasiegerin und Dreifach-Weltmeisterin Caster Semenya glänzte beim siebenten Meeting der Premium-Serie des Weltverbandes (IAAF) über 800 Meter mit einer Weltjahresbestzeit. Die Südafrikanerin gewann in persönlicher Bestzeit von 1:54,25 Minuten. 100-m-Sprinter Ronnie Baker stellte in 9,88 Sekunden die eine Woche alte Bestmarke seines Landsmanns Noah Lyles ein.

Weitere Jahres-Weltbestleistungen gingen auf das Konto von Timothy Cheruiyot, Maria Lasizkene und Sam Kendricks. Der Kenianer Cheruiyot benötigte für die 1.500 m 3:29,71 Min., Hochspringerin Lasizkene überquerte 2,04 m und US-Boy Kendricks hielt im Stabhochsprung mit 5,96 m die Konkurrenz in Schach. (APA, 30.6.2018)

Diamond-League-Gesamtwertung Diskuswurf – Endstand nach 4 Bewerben: 1. Fedrick Dacres (JAM) 25 Punkte – 2. Andrius Gudzius (LIT) 22 und Ehsan Hadadi (IRI) 22 – 4. Daniel Stahl (SWE) 14 – 5. Christoph Harting (GER) 12 – 6. Lukas Weißhaidinger (AUT) und Philip Milanov (BEL) je 10 – 8. Mason Finley (USA) 8