Belgrad – Der staatliche Finanzrat im Balkanland Serbien schlägt Alarm: In dem Agrarland, das "zu den verschmutztesten Ländern Europas" gehöre, stürben jährlich rund 10.000 Menschen allein durch schlechte Luft, sagte der Vorsitzende des Rats, Pavle Petrovic, der Zeitung "Blic" (Sonntag). Es gebe zudem über 3.500 wilde Deponien mit teilweise hochgiftigen Abfällen.

Die größten Städte wie Belgrad und Novi Sad leiteten ihre gesamten Abwässer ungeklärt in die Donau. Nur gut die Hälfte der Einwohner ist demnach an die Kanalisation angeschlossen.

In 60 Prozent der Dörfer sei das Trinkwasser von schlechter Qualität. Inzwischen sei die Umwelt so geschädigt, dass das Wirtschaftswachstum dadurch verlangsamt werde, hieß es weiter.

Eine Besserung sei nur möglich, wenn in den nächsten 15 Jahren wenigstens eine halbe Milliarde Euro jährlich investiert werde. Der Finanzrat ist ein Gremium von Wissenschaftern, das die serbische Regierung berät. (APA/dpa, 1.7.2018)