Rom – Italien verbietet Werbung für Glücksspiele. Die Regierung in Rom will kommende Woche ein Maßnahmenpaket verabschieden, das unter anderem ein Verbot für Glücksspielwerbung enthält und die Regeln für die Vergabe von Lizenzen an Bars und Trafiken für die Aufstellung von Slot Machines und Videolotterien strenger gestaltet.

"Viele Glücksspielbetreiber sind besorgt. Wir sagen Schluss mit der Werbung für Glücksspiele, die viele Familien in den Ruin treiben", kommentierte der italienische Arbeitsminister und Fünf Sterne-Chef Luigi Di Maio, laut Medienangaben.

20 Milliarden Euro Umsatz

"Kampf gegen soziale Ausgrenzung bedeutet auch Kampf gegen Glücksspiele, die vor allem unter der einkommensschwächeren Bevölkerung populär sind. Daher wollen wir Werbung verbieten", sagte der Fünf Sterne-Parlamentarier Vito Crimi. Der Jahresumsatz der Glücksspielbranche betrage in Italien 20 Milliarden Euro. "Davon profitieren multinationale Konzerne mit Sitz im Ausland. Glücksspiele sind ein Unheil für ein ganzes Volk. Vielen haben das in Italien begriffen", kommentierte Crimi.

Das Werbungsverbot für Glücksspiele ist in einem von der Fünf Sterne-Bewegung vorangetriebenes Maßnahmenpaket enthalten, mit dem den unsicheren Arbeitsplätzen der Kampf angesagt wird. Damit soll für Unternehmen die Anstellung von Personal mit befristeten Arbeitsverträgen teurer werden. "Befristete Arbeitsverträge sollen von Unternehmen nur für beschränkte Zeiträume verwendet werden", sagte Arbeitsminister Di Maio in Rom. Danach solle das Unternehmen einen Mitarbeiter fest anstellen, was steuerlich gefördert werde. (APA, 1.7.2018)