Israelischer Bunker auf den Golanhöhen.

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Jerusalem – Israel will keine syrischen Flüchtlinge ins Land lassen, die vor den Kämpfen in den angrenzenden Gebieten in Südsyrien Schutz suchen. "Wir werden unsere Grenzen nach Südsyrien weiter verteidigen", sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag in Jerusalem. "Wir werden keinen Einlass in unser Land gewähren." Allerdings werde Israel seine humanitäre Hilfe ausbauen.

Israels Militär teilte mit, als Vorsichtsmaßnahme Truppenverstärkungen an die Waffenstillstandslinie zwischen beiden Ländern geschickt zu haben. Israel versorgt Syrer jenseits der Linie auf den annektierten Golanhöhen schon seit längerem regelmäßig mit humanitärer Hilfe. Am Freitag lieferte die Armee nach eigenen Angaben 300 Zelte, 13 Tonnen Nahrung, Medikamente und Kleidung an Hilfsbedürftige im syrischen Teil des Golan.

Die syrische Armee und ihre russischen Verbündeten gehen derzeit mit einer massiven Offensive gegen Rebellen im Süden des Landes vor. Dort wird unter anderem noch die Stadt Daraa von Rebellen gehalten. Die Region grenzt an Israel und Jordanien.

Rund 66.000 Menschen wurden nach UN-Angaben seit Beginn der Offensive am 19. Juni zur Flucht in Richtung Jordanien gezwungen, das jedoch seine Grenze geschlossen hält. Am Samstag lieferte die jordanische Armee Hilfsgüter für die Vertriebenen jenseits der Grenze, wie eine Regierungssprecherin in Amman sagte. (APA, AFP, 1.7.2018)