Kegelrobben chillen auf Helgoland. Die Raubtiere aus der Familie der Hundsrobben sind an der Nordsee wieder im Aufwind.

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Wilhelmshaven – Die Zahl der Kegelrobben (Halichoerus grypus) im Wattenmeer der Nordsee ist im vergangenen Jahrzehnt stetig gewachsen. Allein seit 2017 erhöhte sich der Bestand der Tiere in dänischen, deutschen und niederländischen Gewässern um 13 Prozent auf insgesamt 6.144 erwachsene Tiere, wie das Common Wadden Sea Secretariat (CWSS) in Wilhelmshaven mitteilte.

Die Zahl der Jungtiere im Wattenmeer und auf Helgoland stieg demnach um acht Prozent auf 1.377. "Die Rückkehr der Kegelrobbe seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist eine Erfolgsgeschichte des trilateralen Umweltschutzes", sagte Sascha Klöpper vom CWSS. Die Organisation koordiniert die Kegelrobbenzählungen in den dänischen, deutschen und niederländischen Gebieten des Wattenmeers einschließlich der Insel Helgoland. Die ersten Zählungen begannen 2008.

Kegelrobben sind die größten Raubtiere an der Wattenmeerküste und zählen wie Seehunde zu den bekanntesten Arten der Region. Die im Wattenmeer einst weit verbreiteten Tiere fielen in vergangenen Jahrhunderten Jägern zum Opfer, wurden aber oft auch von Fischern getötet, die sie als Konkurrenten betrachteten. Nach dramatischen Einbrüchen der Populationen wanderten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erstmals wieder Kegelrobben aus britischen Gewässern ins Wattenmeer ein. Heute gelten für die Art strenge Schutzmaßnahmen. (red, 2.7.2018)