
Bogota – In Kolumbien entstand am Montag der größte Tropenwald-Nationalpark der Welt: Nach einer Ausweitung des Nationalparks Serrania de Chiribiquete im Süden des Landes um 1,5 Millionen Hektar umfasst das Schutzgebiet nun eine Fläche von 4,3 Millionen Hektar – und ist damit etwa halb so groß wie Österreich.

Der Park erhielt seinen Namen nach der Tafelberg-Landschaft Serranía de Chiribiquete, die das Bild dieser Region prägt. Das riesige Gebiet beherbergt nicht nur eine große Tier- und Pflanzenvielfalt, sondern auch zahllose archäologische Fundstätten: An mehr als 80 Stellen sind über 20.000 Felsmalereien erhalten, manche von ihnen über 10.000 Jahre alt.

Bis heute leben in den Urwäldern Menschen, einige davon in freiwilliger Isolation. Für die indigenen Völker, die auf den neu in den Nationalpark integrierten Gebieten leben, bedeuten die Maßnahmen zusätzlichen Schutz.

Der Nationalpark befindet sich in einer Übergangszone und verbindet vier ganz unterschiedliche Ökosysteme: Die Orinoco-Savanne, die Anden, das Bergland von Guayana und dem Amazonas.

Aufgrund seiner großen Bedeutung insbesondere als Heimat bedrohter Arten wie wie Jaguar, Rosa-Flussdelfin und Tapir hatte die UNESCO den Nationalpark am Wochenende zum Welterbe erklärt. (red, APA, 3.7.2018)