Zwölf Buben zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Fußballtrainer sind am 23. Juni nach dem Training in das Höhlensystem der Tham-Luang-Höhle geklettert und von ansteigenden Wassermassen eingeschlossen worden. Warum die Gruppe in die Höhle vordrang, ist nicht klar. Die Höhle befindet sich in einem Nationalpark im Norden von Thailand nahe der Grenze zu Myanmar und Laos.

Die Bergung der zwölf Buben und ihres Trainers gestaltet sich als Herausforderung.
DER STANDARD

Wie geht es den Vermissten?

Kurz gesagt: den Umständen entsprechend. Keiner der zwölf Buben und auch nicht ihr Fußballtrainer ist ernsthaft verletzt. Auf dem Video, das die Bergungstaucher aufgenommen haben, wirken die Kinder verängstigt und geschwächt. Einer der Taucher beschreibt die körperliche Situation der Kinder als "sehr schwach, aber am Leben".

In Thailand wurden jene Jugendlichen, die seit mehr als einer Woche in einer Höhle verschollen waren, mitsamt ihrem Trainer lebend gefunden. Es ist unklar, wann sie geborgen werden können.
ORF

Wie ist die Entdeckung gelungen?

Gefunden wurden die Vermissten von zwei britischen Höhlentauchern, die sich freiwillig an der Rettungsmission beteiligt haben. Die beiden Briten haben jahrzehntelange Erfahrung und suchten gemeinsam mit der Spezialeinheit der thailändischen Navy Seals in den überschwemmten Höhlen nach den Kindern. Insgesamt waren rund 1.000 Helfer am Rettungseinsatz beteiligt.

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Die im Höhlensystem vermissten zwölf Kinder wurden am Montag von britischen Elitetauchern lebend gefunden.
Foto: Tham Luang Rescue Operation Center via AP

Warum erfolgt die Bergung nicht sofort?

Noch ist das Höhlensystem der Tham-Luang-Höhle im Norden von Thailand voller Wasser. Selbst die erfahrenen Taucher einer Elite-Einheit brauchten mehrere Tage, um zu den Eingeschlossenen vorzudringen. Die Wassermassen werden auch nicht bald verschwinden, sondern erst am Ende der Regenzeit im Oktober zurückgehen.

Quelle: APA

Wie werden die Buben und ihr Trainer versorgt?

Die Kinder bekommen nun Nahrung zu ihrem Standort transportiert. Die erste Mahzeit soll ein Gericht mit Schweinefleisch und Reis sein. Auch ein Arzt soll zu ihnen vordringen und eine Telefonleitung verlegt werden, damit sie mit ihren Eltern sprechen können. Der Gouverneur der Provinz Chiang Rai, Narongsak Osotthanakorn, dementierte, dass die Bergung bis zu vier Monate dauern könnte. Wie sich die Eingeschlossenen bisher versorgt haben, ist nicht bekannt. Der TV-Sender Sky News berichtet, dass der Fußballtrainer eventuell mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen habe, weil er die Buben in das Höhlensystem führte.

Wie sollen sie aus der Höhle befreit werden?

Es werden mehrere Möglichkeiten erwogen. Die Kinder sollen in der Höhle den Umgang mit Tauchausrüstung lernen, damit sie sich eventuell ihren Weg in die Freiheit ertauchen können. Diese Option gilt unter Experten allerdings als extrem riskant. Unterdessen laufen die Pumpen auf Hochtouren, die die Wassermassen aus dem Höhlensystem befördern können. Diese Pumpen laufen schon seit Tagen, der Wasserpegel sank zuletzt nur um einen Zentimeter pro Stunde.

Was passiert, wenn aktuelle Rettungspläne misslingen?

Die Regenzeit dauert im Norden von Thailand noch bis Ende Oktober. Dann geht der Wasserstand in der Höhle langsam zurück. Falls sich die anderen Methoden als zu riskant herausstellen oder misslingen, bleibt als Option, den Rückgang des Wassers abzuwarten. Das würde eine monatelange Versorgung der Eingeschlossenen mit Nahrungsmitteln bedeuten. Auch die medizinische Betreuung wäre eine extreme Herausforderung – genauso wie die psychische Verfassung der Eingeschlossenen während dieser Zeit stabil zu halten. (mka, 3.7.2018)

Rettungskräfte reparieren die Straße, die zum Höhleneingang führt, um die Bergung der Kinder zu erleichtern.
Foto: AFP PHOTO / Lillian SUWANRUMPHA