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Der Atomdeal mit dem Iran steht nach dem Ausstieg der USA auf der Kippe.

Foto: REUTERS/Raheb Homavandi/File Photo

Bern – Der Iran wird an seinen Verpflichtungen aus dem Atomabkommen festhalten, wenn seinem Land die darin gemachten Versprechungen zu Gute kommen. Das sagte Präsident Hassan Rouhani bei einem Besuch am Dienstag in Bern. Er hatte zuvor mit der schweizerischen Regierung eine Vertiefung der Beziehungen vereinbart, ohne dass beide Seiten nähere Einzelheiten nannten.

Tiefere Wirtschaftsbeziehungen sind für Firmen mit starkem US-Geschäft problematisch, weil US-Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen ist und die Sanktionen wieder verschärft hat. International tätige Firmen müssen bei Geschäften mit Teheran deshalb mit Sanktionen rechnen. Ein Leidtragender ist die Schweizer Firma Stadler Rail. Sie hatte eine Absichtserklärung zur Lieferung von mehr als 900 U-Bahn-Waggons nach Teheran unterzeichnet. Die Verhandlungen liegen aber nach Angaben von Stadler nun auf Eis.

Rouhani trifft am Mittwoch mit der Regierungsspitze in Wien zusammen. Thema auch da: das Atomabkommen, das den Bau einer iranischen Atombombe verhindern soll und im Gegenzug eine Lockerung von Sanktionen verspricht. Nach iranischen Informationen sollen die Außenminister aus Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien, Russland und dem Iran am Freitag in Wien über eine Rettung des Deals reden. Eine Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht. (APA, 3.7.2018)