New York Der wegen einer Falschmeldung zur Russland-Affäre um US-Präsident Donald Trump suspendierte Investigativ-Korrespondent Brian Ross verlässt den Sender ABC endgültig. Gemeinsam mit seiner Produzentin Rhonda Schwartz höre er nach "24 tollen Jahren" auf, schrieb der 69-Jährige am Montag (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter. Im Investigativjournalismus wolle er bleiben: "Es gibt noch viel zu tun."

ABC hatte Ross im Dezember für vier Wochen ohne Gehalt suspendiert, nachdem er fehlerhaft über die brisanten Aussagen des früheren Trump-Beraters Michael Flynn berichtet hatte.

Der frühere Nationale Sicherheitsberater hatte sich vor Gericht schuldig bekannt, über seine Russland-Kontakte gelogen zu haben. Ross berichtete kurz darauf, Flynn werde aussagen, dass Trump ihn während des Wahlkampfs zu einer Kontaktaufnahme mit Moskau aufgefordert habe – eine brisante Information angesichts der im Raum stehenden Vorwürfe, das Trump-Team habe mit Russland im US-Wahlkampf zusammengearbeitet.

Später korrigierte ABC die Angabe und berichtete, seine Quelle habe vielmehr gesagt, Trumps Anweisung sei während der Übergangsphase nach der Präsidentschaftswahl vom 8. November 2016 und dem Amtsantritt Ende Jänner erfolgt. Die Falschmeldung hatte da bereits die Aktienkurse an der Wall Street ins Taumeln gebracht.

ABC entschuldigte sich für den "schweren Fehler". Trump, der die Medien immer wieder hart wegen der angeblichen "Hexenjagd" auf ihn angeht, lobte damals die Reaktion des Senders. (APA, 3.7.2018)