Eine Konzeptgrafik eines Dual-Screen-Surface von David Breyer

Grafik: David Breyer

Seit einiger Zeit hält sich in der Microsoft-Welt ein hartnäckiges Gerücht: Unter dem Codenamen Andromeda arbeite der Softwarehersteller an einer Mischung aus Smartphone und Tablet. Mit einem zusammenklappbaren Bildschirm solle dies sowohl für mobile Aufgaben als auch Arbeits-Task geeignet sein.

Widerspruch

Neue Nahrung erhielt dieses Gerücht durch einen Bericht von The Verge in der Vorwoche: Demnach solle "Andromeda" noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Dem widerspricht nun aber Microsoft-Expertin Mary-Jo Foley bei ZDNet entschieden: Ihren Informationen zufolge werde dieses Jahr definitiv kein solches Gerät veröffentlicht – wenn es denn überhaupt je auf den Markt kommen wird.

Foley kann für diese Behauptung auf ihre internen Quellen beim Softwarehersteller verweisen. Demnach habe Microsoft die Aufnahme der für Andromeda notwendigen Bestandteile in die nächste Windows-Version schon vor Wochen verworfen. Das für Herbst geplante "Redstone 5" werde also ohne diese Komponenten erscheinen, womit auch die Veröffentlichung eines darauf basierenden Geräts ausgeschlossen werden kann. Und zwar offenbar auch noch für Längeres: Laut Foley habe Microsoft seine Entwickler "zurück ans Zeichenbrett" geschickt, der Support für entsprechende Geräte steht also wieder am Anfang. Das heiße nicht, dass man die Idee komplett aufgegeben habe, aber zumindest vorerst sei keine Veröffentlichung absehbar.

Spurensuche

Bleibt natürlich die Frage, wie es angesichts dieser Faktenlage zu dem Bericht von The Verge kommt. Foley vermutet, dass hier jemand aus dem betreffenden Team absichtlich die Gerüchte gestreut hat, um den internen Druck zu erhöhen, dass die Entwicklung nicht komplett eingestellt wird. Ähnliche Vorfälle gab es in der Vergangenheit immer wieder.

Es ist übrigens auch nicht das erste Mal, dass Microsoft an einem Dual-Screen-Gerät arbeitet: Unter dem Namen "Courier" gab es vor einigen Jahren einen ersten Vorstoß in diese Richtung, doch noch bevor das Tablet auf den Markt kam, hat der Softwarehersteller im Jahr 2010 die Entwicklung wieder eingestellt. (red, 3.7.2018)