Wiesbaden – Der wegen des Mordes an der 14-jährigen Susanna in Deutschland tatverdächtige Ali B. soll ein weiteres Kind missbraucht haben. Es habe sich der Verdacht erhärtet, dass er im März eine Elfjährige in einer Flüchtlingsunterkunft in Wiesbaden vergewaltigt habe, berichtete die Wiesbadener Staatsanwaltschaft am Dienstag.

Gemeinsam mit einem anderen Tatverdächtigen, der mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt, soll B. sich im Mai erneut an dem Mädchen vergangen haben. Der aus dem Irak stammende Mann wurde bereits im Mai verdächtigt, ein elfjähriges Mädchen in der Flüchtlingsunterkunft vergewaltigt zu haben. Der Verdacht ließ sich aber laut früheren Angaben der Ermittler zunächst nicht erhärten.

Verdächtiger hatte sich abgesetzt

Die Staatsanwaltschaft wollte noch am Dienstag Haftbefehl gegen B., der bereits seit Juni in Untersuchungshaft sitzt, wegen zweifacher Vergewaltigung beantragen. Gegen den anderen 14-jährigen Tatverdächtigen wurde bereits am Montag Haftbefehl erlassen.

Der Afghane gilt im Mordfall Susanna als Zeuge. Durch seinen Hinweis war die Polizei auf die Spur des tatverdächtigen B. gekommen. Die Leiche der 14-jährigen Susanna aus Mainz war Anfang Juni, zwei Wochen nach dem Verschwinden des Mädchens, gefunden worden. Die Jugendliche wurde vergewaltigt und getötet. Ali B. gestand die Tötung des Mädchens, bestritt jedoch eine Vergewaltigung.

Der Fall sorgte für hitzige Debatten. B. hatte sich mit seinen Eltern und Geschwistern Anfang Juni in den Irak abgesetzt. Dort wurde er von kurdischen Sicherheitskräften festgenommen und in Begleitung der Polizei per Flugzeug zurück nach Deutschland gebracht. (APA, 3.7.2018)