Da war noch alles in Ordnung.

Foto: United Artists

Sie sind oft unsympathisch, egoistisch und haben keinerlei heroischen oder idealistischen Charakterzug. Dennoch, es ist wahnsinnig unterhaltsam, ihnen zuzuschauen, und gerade in ihren Charakterschwächen bieten sie oft in gewissen Aspekten Identifikationspotenzial. Auch wenn man es vielleicht nicht gerne zugibt, man ist oft auf ihrer Seite und viel stärker an ihrem Schicksal interessiert als an dem der oft allzu glatten Helden und Heldinnen.

Fanklub trotz Mordes?

So wie an dem von Tom Ripley in der Patricia-Highsmith-Verfilmung "Der talentierte Mr. Ripley". Sicher, er ist unscheinbar und manipulativ, und er hat am Ende der Geschichte mehrere Menschen auf dem Gewissen. Dennoch, irgendwo tief drinnen fiebert und leidet man mit ihm mit. Ähnlich wie auch bei Carrie White. Obwohl sie im Laufe des Films "Carrie" rund 90 Prozent ihrer Bekannten und ihre Mutter umbringt, hat man dafür vollstes Verständnis und feiert das telekinetische Massaker als ultimativen Befreiungsschlag. Ein sehr destruktiver zwar, aber um nichts weniger befreiend.

Doch es geht auch weniger blutrünstig – manchmal reicht es schon, ein rebellischer Teenager in einer roten Lederjacke zu sein und gegen das Establishment aufzubegehren. So wie James Dean in "... denn sie wissen nicht, was sie tun":

Movieclips

Welchen Antihelden, welche Antiheldin feiern Sie?

Welche miesen Charakterzüge und strafbaren Handlungen sind Sie bereit den Filmfiguren zu vergeben? Wer ist trotz aller Schwächen und krimineller Energie in Ihren Augen der beste Antiheld und die beste Antiheldin? (aan, 10.7.2018)