Bern – Das berühmte Cezanne-Gemälde "La Montagne Sainte-Victoire" bleibt im Eigentum des Kunstmuseums Bern. Die Familie Cezanne erkennt das Museum als rechtmäßige Eigentümerin an, wie am Dienstag bei einer Pressekonferenz erklärt wurde. Laut Experten handelt es sich um eines der wertvollsten Gemälde in der Gurlitt-Sammlung.

Das Werk von Paul Cezanne aus dem Jahr 1897 soll mindestens 30 Mio. Franken (rund 26 Mio. Euro) wert sein. Entdeckt wurde es vor einigen Jahren im Salzburger Haus des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt. Dieser verstarb 2014 und vermachte seine umfangreiche Sammlung dem Kunstmuseum Bern.

Kein Verdacht auf Raubkunst

Die Provenienzforscher in Berlin kamen zum Schluss, dass dem Bild kein Verdacht auf Raubkunst anhaftet. Allerdings sind die Umstände ungeklärt, unter denen das Gemälde in den Besitz von Gurlitts Vater Hildebrand gelangte. Dieser war in der Nazi-Herrschaft ein Kunsthändler von Adolf Hitler.

Die Familie Cezanne beanspruchte das Bild, das ihr gestohlen worden sei. Die nun getroffene Einigung sieht vor, dass die Familie im Rahmen eines langfristigen Leihvertrags das Gemälde regelmäßig im Musée Granet in Aix-en-Provence F, Cézannes Heimatstadt, zeigen kann. "Damit konnte eine gütliche Einigung gefunden werden", sagte Marcel Brülhart vom Kunstmuseum Bern am Dienstag vor den Medien. Geld sei keines geflossen. (APA, 3.7.2018)