Wien/Vaduz – Die Semper Constantia Privatbank AG gehört nun zur Gänze der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB). Die Komplettübernahme, die rund 185 Mio. Euro kostete, sei per heute, Mittwoch, abgeschlossen worden, teilte die LLB in einer Aussendung mit. Der Kaufvertrag war kurz vor Weihnachten unterzeichnet worden.

Die Akquisition der Semper Constantia ermögliche es, Österreich als "dritten wichtigen Heimmarkt" – neben Liechtenstein und der Schweiz – zu etablieren und das "Leistungsangebot in Österreich signifikant auszubauen". Die Übernahme eröffne der LLB-Gruppe auch den Eintritt in den österreichischen Markt für Fondsdienstleistungen.

Mehr als 18 Milliarden Euro

Mit der am 3. April abgeschlossenen Übernahme der LB (Swiss) Investment AG in Zürich sicherte sich die LLB bereits den Eintritt in den Schweizer Fondsmarkt. Nun baut die Gruppe laut Eigenangaben auch ihr Fondsgeschäft in Österreich stark aus. "Die beiden Akquisitionen stellen für uns einen Quantensprung in der Umsetzung unserer Strategie 'StepUp2020' dar", meint CEO Roland Matt.

So die heimische Finanzmarktaufsicht (FMA) bis dahin grünes Licht gegeben hat, soll die Semper Constantia Ende September mit der LLB Österreich zur Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG fusionieren. Damit entsteht den Angaben zufolge die größte Vermögensverwaltungsbank in Österreich mit einem kombinierten Kundenvermögen von mehr als 18 Milliarden Euro. CEO wird Bernhard Ramsauer, Aufsichtsratschef Gabriel Brenna.

2017 erzielte die LLB Österreich einen Jahresüberschuss von 3,9 Mio. Euro, das Geschäftsvolumen belief sich per Ende 2017 auf 2,55 Mrd. Euro. Die LLB-Gruppe ist hierzulande seit 2009 mit der Tochtergesellschaft Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG mit rund 50 Mitarbeitern aktiv. Mehrheitsaktionär der LLB ist das Land Liechtenstein. Ihre Aktien notieren an der SIX Swiss Exchange.

Die beiden bisherigen Hauptaktionäre der Semper Constantia – die Haselsteiner Familien-Privatstiftung rund um den Bauindustriellen Hans Peter Haselsteiner und die grosso holding Gesellschaft des Investors Erhard Grossnigg – beteiligen sich zu rund 6 Prozent an der LLB, davor hielten sie 64 bzw. 15 Prozent an der Semper Constantia Privatbank. (APA, 4.7.2018)