Beirut – Nach dem Scheitern der Gespräche mit Rebellen im Süden Syriens haben die syrischen Regierungstruppen und ihr Verbündeter Russland nach Angaben von Aktivisten die Region erneut aus der Luft bombardiert. Mehrere Gebiete seien bombardiert worden, teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit, die sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort stützt.

Es waren demnach die ersten Angriffe seit vier Tagen. Zuvor waren Verhandlungen zwischen den Rebellen und Vertretern Russlands über einen Abzug der oppositionellen Kämpfer aus ihren verbliebenen Gebieten vorerst gescheitert. Die Rebellen weigerten sich nach eigenen Angaben, auf die Forderung Moskaus einzugehen, ihre schweren Waffen auf einen Schlag abzugeben.

Russland hatte den Rebellen zuvor ein Ultimatum gestellt. Die Oppositionskämpfer sollten demnach kapitulieren und ihre Gebiete an die syrische Regierung übergeben. Andernfalls drohten weitere Angriffe.

Die syrische Armee geht seit dem 19. Juni mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge in einer großen Offensive gegen Rebellen im Süden des Landes vor. Nach UNO-Angaben wurden seither zwischen 270.000 und 330.000 Menschen in die Flucht getrieben. Zugleich tritt Moskau als Vermittler zwischen den Rebellen und Damaskus auf. Am Donnerstag kommt der UNO-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im Süden Syriens zusammen. (APA/AFP, 5.7.2018)