Frankfurt/London/Luxemburg – Diverse Medienfirmen interessieren sich für den "Big Brother"-Produzenten Endemol. Dazu gehören der Kabelnetzbetreiber Liberty Global, der britische Sender ITV, Lions Gate Entertainment und RTL, wie mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Die Gebote in der ersten Runde des Bieterprozesses dürften sich auf zwei bis 2,5 Mrd. Euro belaufen.

Die Eigentümer, die Beteiligungsgesellschaft Apollo Global und Twenty-First Century Fox von Rupert Murdoch, hofften dagegen auf 2,5 bis 3 Mrd. Euro. Endemol habe einige alte TV-Formate in seinem Portfolio, sagte eine Person, die einem der möglichen Bieter nahesteht. Das mindere die Attraktivität. "Ist Endemol wirklich noch eine kreative Firma?" Zudem sei der Produzent finanziell schwach aufgestellt.

Online-Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime haben die Branche aufgemischt. Insbesondere aufwendige Serien in Eigenproduktion sind gefragt. Alle genannten Unternehmen wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Lions Gate war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. (APA/Reuters, 5.7.2018)