Exeter – Britische Forscher haben Mini-Sender an Asiatischen Hornissen angebracht, um so ihre Nester ausfindig zu machen. Die invasive Hornissenart (Vespa velutina) jagt bevorzugt Bienen, aber auch andere Bestäuber. Häufig lauern die Insekten ihren Opfern unmittelbar neben Bienenstöcken auf und können so ganze Völker schwächen. Es wird daher versucht, ihre Ausbreitung in Europa zu stoppen. Dazu haben Wissenschafter um Peter Kennedy von der Universität Exeter auf der britischen Insel Jersey und in Südfrankreich winzig kleine elektronische Funkmarken an Hornissen montiert.

Eine Asiatische Hornisse labt sich an einer Honigbiene.
Foto: Arnia/Sandra Evans

Dadurch können sie den Weg der Insekten bis zu ihren Nestern verfolgen. Ihre Vorgehensweise haben die Forscher nun im Fachjournal "Communications Biology" beschrieben. "Es ist entscheidend, diese Nester früh in der Saison zu finden, um die Verbreitung der Hornissen vorzubeugen, da später im Jahr Hunderte neue Königinnen entstehen und sich von jedem Nest aus verteilen, jede mit dem Potenzial, neue Nester zu gründen", sagte Co-Autorin Juliet Osborne von der britischen Universität Exeter.

Schwer zu finden

Die Hornissen bauen ihre Nester oft freihängend in Baumwipfeln, wodurch sie vom Boden aus schwer zu sehen sind. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) lässt sich gut von der etwas größeren, heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) unterscheiden: Während bei der heimischen Art der Kopf rötlich bis schwarz gefärbt ist, hat die Asiatische Hornisse einen schwarzen Kopf mit oranger Zeichnung. Der Körper ist bei der Asiatischen Hornisse dunkler als bei der europäischen Variante.

Vespa velutina-Nest in einem Baum.
Foto: Arnia/Sandra Evans

In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse seit 2014 immer wieder gesichtet, in Österreich bislang noch nicht. Eine Gefahr für gesunde Menschen gehe von ihr ebenso wenig aus wie von der heimischen Hornisse, so die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Allergische Reaktionen seien aber möglich. Beide Arten verhalten sich üblicherweise friedlich und greifen nur bei Bedrohung an. Ihr Ruf der Aggressivität liegt vor allem im beunruhigend geräuschvollen Flug begründet. (red, APA, 5.7.2018)