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Beim letzten G7-Gipfel spitzte sich der Handelskonflikt zwischen Trump und den übrigen Staats- und Regierungschefs zu. Jetzt drehen sich die Zeichen auf Deeskalation zwischen der EU und den USA.

Foto: Reuters / Yves Herman

Berlin – Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ist nach eigenen Worten dazu bereit, dass die EU mit den USA über eine Senkung von Zöllen auf Autos verhandelt. Sie verwies am Donnerstag in Berlin aber darauf, dass eine solche Regelung auf alle Länder übertragen werden müsste, mit denen die EU Autos handelt, um nicht gegen Regeln der Welthandelsorganisation WTO zu verstoßen.

Sie sei durchaus bereit, über Zollsenkungen zu reden. Man könne aber nach den WTO-Regeln nur bilaterale Zollsenkungen vereinbaren, wenn diese 90 Prozent aller Warengruppen beträfen.

Damit reagierte sie auf den Vorschlag, die Autozölle im transatlantischen Handel zu streichen. Sei dies nicht der Fall, müsse eine bilaterale Vereinbarung dann auf alle anderen Staaten übertragen werden. "Das könnte durchaus eine Option sein." Merkel verwies darauf, dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Washington verhandeln werde.

US-Botschafter zeigte Bereitschaft

Zuvor stellte sich der CDU-Wirtschaftsrat hinter Forderungen, die Zölle für Autos im transatlantischen Handel auf null zu setzen. "Der vollständige Verzicht auf Zölle beim Im- und Export von Autos zwischen den USA und Europa würde ein wichtiges Signal für offene Märkte und freien Handel setzen", sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, am Donnerstag in Berlin.

Die Maßnahme wird erwogen, um drohende US-Strafzölle noch abzuwenden, die vor allem deutsche Hersteller wie Daimler, BMW und Volkswagen hart treffen könnten. Die Logik der Macht des Stärkeren könne bei solch einem wichtigen Thema nicht die Überhand gewinnen, warnte Steiger.

Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, soll laut "Handelsblatt" gegenüber deutschen Automobil-Konzernen erklärt haben, die USA seien zu einer solchen "Null-Lösung" bereit. (APA, 5.7. 2018)